IBM hat den Startschuss für ein Finanznetzwerk namens World Wire gegen, das internationale Transaktionen beschleunigen und vereinfachen soll. Bei dem dafür verwendeten Protokoll setzt man auf Stellar, auch der Stellar Lumens (XLM) ist als Kryptowährung integriert. Daneben entwickeln teilnehmende Banken eigene neue Stablecoins für IBMs World Wire.
IBM steigt in den Wettbewerb um Zukunftslösungen für den internationalen Finanzverkehr ein und hat dazu ein Netzwerk namens World Wire live geschaltet. World Wire beruht technisch auf dem Protokoll von Stellar, wie IBM mitteilte. Zum Start ist World Wire in 72 Ländern verfügbar und unterstützt 47 Währungen. Diese werden mit Stellar Lumens (XLM) oder dem IBM-eigenen Stronghold Stablecoin USD verrechnet, um sekundenschnelle Transaktionen zu ermöglichen. Laut IBM haben bereits sechs Banken zugesichert, eigene Stablecoins für den World Wire bereitzustellen, womit künftig auch der Euro, die indische Rupie, der philippinische Peso, der südkoreanische Won und der brasilianische Real direkt als Kryptwährung abgebildet werden können. Marktbeobachter sehen in der IBM-Initiative mächtige Konkurrenz für Ripple, dessen Konzept in vielen Punkten dem neuen World Wire ähnelt.
Wie funktioniert der World Wire von IBM?
IBM hat das Bedürfnis von Banken und anderen Großkunden erkannt, internationale Finanzgeschäfte in Echtzeit abzuwickeln. Das Stellar-Protokoll, welches eng mit einer klassischen Blockchain verwandt ist, dient beim World Wire als digitale Lösung, IBM selbst betreibt die Technik und ist als Validator tätig. Der World Wire nutzt Kryptwährungen und dabei bevorzugt Stablecoins im Grunde nur zur Übermittlung von Fiat Währungen. Die Ein- und Auszahlung von Überweisungen soll weiterhin in den gewohnten Währungen geschehen. XLM ist insofern nur eine Transferwährung für Fiat. IBM hat für seine Projekt bereits eine eigene Internetpräsenz freigeschaltet und Projektleiter Jesse Lund erklärt das Konzept auch in einem Video.
Was bedeutet der World Wire für Ripple?
Ripple (XRP) verfolgt einen weitgehend deckungsgleichen Plan wie World Wire, ist aber in seiner Zusammenarbeit mit Banken bisher nur in Ausnahmefällen über Pilotprojekte hinausgekommen. IBM meldet nun von Beginn an 44 teilnehmende Banken, von denen zumindest sechs mit eigenen Stablecoins tief in World Wire einsteigen wollen. Namentlich genannt werden mit Banco Bradesco (Brasilien), Bank Busan (Südkorea) und Rizal Commercial Banking Corporation (Philippinen) drei Geldinstitute, die in ihren Heimatmärkten eine führende Rolle spielen. Nach Angaben von IBM sind 97 Prozent der größten Banken weltweit in irgendeiner Art bereits IBM-Kunden, dort ist als Riesenpotenzial vorhanden. Bei Ripple dürften die Alarmglocken schrillen angesichts der Konkurrenz. Andererseits könnte der World Wire zumindest die Bereitschaft der traditionell konservativen Finanzinstitute steigern, Lösungen wie Ripple genauer zu beobachten.
Wird der XLM vom World Wire profitieren?
Stellar Lumens Kurs tritt trotz der Nachrichten vom World Wire auf der Stelle. Das dürfte damit zusammenhängen, dass offen ist, wie oft XLM tatsächlich für Transaktionen im World Wire genutzt werden. Ripple steht vor einem ähnlichen Problem: Zwar sind die Software-Lösungen attraktiv, aber der XRP wird innerhalb des Netzwerks nur selten genutzt. Ein Detail ist für XLM interessant: IBM will World Wire durch Gebühren auf die Transaktionen finanzieren. Hier könnte sich zusätzliches Potenzial für XLM auftun. Einen gemeinsamen Auftritt von Stellar-CTO Jed McCaleb (auch Mitgründer von Ripple gewesen) und IBM-CTO Stanley Yong Stanley Yong zum World Wire findet ihr übrigens hier. Für den Moment ist festzuhalten: Stellar hat durch IBMs World Wire eine Art Ritterschlag erhalten, die sich auf das Protokoll bezieht und nur am Rande auf XLM. Grundsätzlich dürften im World Wire Stablecoins bevorzugt werden, weil dort keine Kursrisiken bestehen.
Das Stellar hier Ripple Konkurrenz macht sollte nicht überraschen immerhin ist Jed McCaleb auch Mitgründer von Ripple gewesen. Darüber hinaus entstand Stellar dadurch, dass der Ripple Programmcode übernommen wurde, auch wenn dieser mittlerweile stark verändert ist.
Fazit: World Wire gehört zu den Krypto-Highlights 2019
IBM macht ab sofort im großen Maßstab vor, wohin die Reise geht. Noch 2019 will man den Service auch in den USA anbieten können, die Gespräche mit den Regulierungsbehörden sollen weit fortgeschritten sein. Zu hören ist auch von Plänen, weitere bereits bestehende Kryptowährungen in World Wire zu integrieren, obwohl der eigentliche Focus auf Stablecoins liegt. Durch das Vertrauen, das IBM bei Großkunden genießt, hat World Wire einen privilegierten Start. Wir werden also sicher in diesem Jahr noch oft von IBM und der Expansion von World Wire hören – wie er sich in der Praxis wirklich schlägt, bleibt dennoch zu beobachten.
Wer noch keine Stellar Lumens (XLM) besitzt kann diese gegen Euro bei eToro kaufen. Gegen Bitcoins und Ethereum wird XLM bei Binance gehandelt.
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