Verantwortliche für den Stablecoin Tether (USDT) sehen sich einer Untersuchung des US-Justizministeriums wegen Bankbetrugs ausgesetzt. Tether bezeichnet einen entsprechenden Bericht von Bloomberg als Klickbait.
Mit einer Marktkapitalisierung von gut 60 Milliarden US-Dollar ist Tether (USDT) unangefochten der wichtigste Stablecoin der Kryptobranche. Doch als Tether um 2014 gelauncht wurde, ist unter Umständen nicht alles mit rechten Dingen zugegangen. Das berichtet zumindest die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf anonyme Quellen im US-Justizministerium. Dort würden Untersuchungen geführt, ob Verantwortliche für Tether anfangs Bankbetrug begangen haben. In einem offiziellen Statement bezeichnet Tether den Bericht als Methode, “um Klicks zu generieren”.
Laut Bloomberg haben Vertreter von Tether in den Anfangsjahren von USDT gegenüber Banken verheimlicht, dass Überweisungen mit Kryptowährungen verbunden seien. Dies könne als Bankbetrug angesehen werden. Tether wiederum spricht von jahrealten Verdächtigungen und dem Versuch, “abgestandene Behauptungen als “News” neu zu verpacken”. Man sei im ständigeren Dialog mit Behörden und dabei auch dem US-Justizministerium, um Transparenz und Zuverlässigkeit sicherzustellen. Das US-Justizministerium kommentierte den Bericht von Bloomberg nicht.
Tether und die US-Justiz – ein Thema mit Vergangenheit
Tether mit USDT war es erst im Februar 2021 gelungen mit einer vergleichsweise moderaten Strafzahlung von 18,5 Millionen US-Dollar ein Verfahren der US-Justiz in New York abzuschließen. Dabei ging es auch darum, ob Tether fälschlich behauptet, dass USDT jederzeit 1:1 durch Geldreserven in US-Dollar abgesichert sei. Tether hat sich jetzt verpflichtet, regelmäßig die Bücher durch externe Revisoren prüfen zu lassen. Dabei zeigt sich, dass Tether Großteile seiner Reserven für USDT nicht in Fiat hält. Unter anderem auch Bitcoin (BTC) und Schuldverschreibungen dienen bei Tether zur Absicherung von USDT. Der Preisstabilität von USDT hat dies aber zuletzt nicht geschadet.
Verantwortliche von Tether waren lange Zeit zudem eng mit der Kryptobörse Bitfinex verwoben. Dort soll es laut Staatsanwaltschaft von New York auch zu Preismanipulationen beim Handel mit Bitcoin gekommen sein. Tether und Bitfinex haben die Vorwürfe kategorisch zurückgewiesen und mit der Strafzahlung die Angelegenheit – soweit bekannt – erledigt. Umso weniger wird man in der Führungsetage von Tether erfreut sein, erneut wegen einer weit zurückliegenden Angelegenheit in negative Nachrichten zu geraten. Allerdings dementiert Tether den Bericht von Bloomberg nicht direkt, sondern beschränkt sich auf die Einstufung als Klic-bait. Gut möglich also, dass man sich bei Tether früher am Rand der Legalität bewegt hat. Doch erinnert sei auch daran: Um 2014 haben tatsächlich viele seriöse Banken Geschäfte mit der Kryptobranche kategorisch vermieden.
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