Parallel zum laufenden Gerichtsverfahren der US-Börsenaufsicht gegen Ripple (XRP) wird spekuliert, dass die beiden Seiten auf einen Vergleich hinarbeiten. Was ist dran an der These und wie steht es um XRP?
Langsam aber sicher spitzt sich der Konflikt zwischen Ripple (XRP) und der US-Börsenaufsicht SEC wieder zu: In der zweiten Runde des Gerichtsverfahrens hat die SEC Ende März ihre Forderungen formuliert und die haben es mit 2 Milliarden US-Dollar Straf- und Entschädigungszahlungen in sich. Ripple hat nun bis zum 22. April Zeit, Stellung zu nehmen. In der XRP Community kursiert derweil ein Post, in dem Argumente aufgeführt werden, warum ein außergerichtlicher Vergleich in der Luft liegen könne.
Expertin Ashley Prosper meint dort, die SEC habe begriffen, dass sie vor Gericht finanzielle Verluste von institutionellen XRP Investoren nachweisen müsse – das aber nicht gelingen könne. Tatsächlich spielt hier zum einen die Preisentwicklung von XRP Ripple in die Hände und der Fakt, dass die fraglichen XRP Verkäufe größtenteils an institutionelle Investoren außerhalb der USA geschahen. Zur Erinnerung: Im vergangenen Sommer hatte ein US-Gericht pro Ripple entschieden, dass XRP in den Händen privater Investoren nicht unter die Regulierung der SEC fallen. Über den Status von XRP, die Ripple an institutionelle Investoren veräußerte, soll in der jetzt laufenden zweiten Runde des Verfahrens entschieden werden.
Prosper zählt weiter auf: Die SEC konzentriere sich momentan darauf, gegen Ethereum (ETH) vorzugehen und habe auch Uniswap (UNI) im Visier. Eine erneute Schlappe wegen XRP und Ripple wolle die SEC da nicht riskieren, schwingt bei diesem Argument mit. Allerdings musste sich Prosper bei ihrem wohl wichtigsten Punkt korrigieren, dass die SEC und Ripple bereits einen Gütetermin vereinbart hätten.
Kompromissbereitschaft von Ripple will Prosper ausgemacht haben, weil das Krypto-Unternehmen einen eigenen Stablecoin vorbereitet und die US-Politik für Stablecoins derzeit den gesetzlichen Rahmen festzurrt. Hier würde ein laufendes Gerichtsverfahren die Pläne von Ripple unter Umständen blockieren.
Fazit: Friedensschluss zwischen SEC und Ripple – eher unwahrscheinlich
Weder die SEC noch Ripple haben beim juristischen Tauziehen um XRP in den vergangenen dreieinhalb Jahren Interesse an einem Vergleich erkennen lassen. Zudem kommentiert keiner der Juristen, die den Prozess beobachten, die Thesen von Prosper – obwohl bekannte Größen wie John Deaton und Jeremy Hogan sonst gerne und viel laut nachdenken. So bleibt von den Spekulationen wohl kaum mehr als ein Gedankenspiel und Anleger müssen sich darauf einstellen, dass die Preiskurve von XRP weiterhin durch erhebliche Prozessrisiken beeinflusst wird.
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