In einer kürzlich veröffentlichten Ankündigung hat die insolvente Kryptowährungsbörse FTX einen neuen Reorganisationsplan vorgestellt, der Hoffnung für Gläubiger und Nutzer bietet. Gemäß diesem Plan könnten Milliarden an Entschädigungszahlungen an die Gläubiger fließen, ein bedeutender Schritt, der das Vertrauen in die digitale Finanzwelt wiederherstellen könnte.
Hintergrund des FTX-Kollapses
FTX, einst eine der größten Kryptowährungsbörsen, erlitt 2022 einen dramatischen Zusammenbruch, der durch unzulässige Geschäfte hinter den Kulissen durch seine Führungskräfte ausgelöst wurde. Der frühere CEO, Sam Bankman-Fried, wurde im November letzten Jahres in allen sieben Anklagepunkten des Betrugs an Kunden und Investoren für schuldig befunden und erhielt im März eine fast 25-jährige Haftstrafe.
Details des neuen Entschädigungsplans
Laut dem neuen Plan von FTX sollen 98% der Gläubiger mindestens 118% ihrer zugelassenen Forderungen erhalten. Dies betrifft insbesondere Gläubiger mit Forderungen unter $50,000, die gemäß des Plans bei Gerichtsbestätigung eine 118%ige Kompensation erhalten sollen. Die Auszahlung dieser Entschädigungen ist innerhalb von 60 Tagen nach Inkrafttreten des Plans vorgesehen.
John J. Ray III, der CEO von FTX, erklärte, man sei erfreut, einen Kapitel-11-Plan vorzuschlagen, der die Rückgabe von 100% der Bankrottforderungsbeträge plus Zinsen für nichtstaatliche Gläubiger vorsieht. Diese Zusage könnte für viele Betroffene eine große Erleichterung darstellen.
Umfangreiche Vermögensverwertung
FTX gab an, eine „außerordentlich vielfältige Sammlung“ von Vermögenswerten monetarisiert zu haben, die hauptsächlich aus Investitionen stammen, die von den Geschäftsbereichen Alameda und FTX Venture gehalten wurden, sowie aus Rechtsansprüchen. Da FTX zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs nur geringe Mengen an Bitcoin und Ether besaß, profitierten die Schuldner nicht von deren jüngstem Wertanstieg.
Der Weg zur Entschädigung
Das Ziel des Reorganisationsplans ist eine „zentralisierte Verteilung“ für FTX-Kunden und -Gläubiger, unabhängig davon, wo ihre Vermögenswerte ursprünglich angesiedelt waren. FTX schätzt den Gesamtwert des verfügbaren Bargelds für die Verteilung auf zwischen 14,5 Milliarden und 16,3 Milliarden US-Dollar. Der Plan muss jedoch noch finalisiert und von einem US-Konkursgericht genehmigt werden.
Ausblick
Dieser Plan könnte ein Wendepunkt für die vielen Nutzer und Investoren sein, die durch den Zusammenbruch von FTX finanziell geschädigt wurden. Die vorgeschlagene Entschädigung bietet nicht nur eine mögliche finanzielle Erholung, sondern könnte auch dazu beitragen, das durch den Skandal erschütterte Vertrauen in die Kryptowährungsbranche wiederherzustellen. Die Kryptowelt blickt gespannt auf die nächsten Schritte, während das Gerichtsverfahren voranschreitet und die Hoffnung auf Gerechtigkeit und Wiedergutmachung wächst.
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