XRP, die Kryptowährung von Ripple, ist unter die psychologisch wichtige Marke von 0,50 US-Dollar gefallen. Beobachter sehen einen Zusammenhang mit XRP Verkäufen, die von Ripple selbst wieder regelmäßig ausgehen.
Ripple (XRP) erlebt kurstechnisch bislang ein schwaches Kryptojahr 2024, über das Wochenende ist die Preiskurve unter die psychologisch wichtige Marke von 0,50 US-Dollar gefallen. Unter Anlegern erregt eine Analyse von Finbold viel Aufmerksamkeit, die den Blick auf den Umgang von Ripple mit XRP Reserven lenkt. Beruhend auf Blockchain-Daten zeigt der Report, dass Ripple seine XRP Verkäufe fortsetzt und im Juni schon mindestens 150 Millionen XRP im Wert von umgerechnet rund 78 Millionen US-Dollar zu Geld gemacht hat.
Jeden Monat erhält Ripple automatisch von einem Treuhandkonto 1 Milliarde XRP überwiesen und dies wird sich auch über die nächsten vier Jahre so fortsetzen. In 2022 und 2023 aber hatte Ripple in den meisten Monaten die zugeteilten XRP unberührt gelassen. Dieses Jahr hat sich der Wind gedreht und Ripple hat jeden Monat zwischen 200 und 260 Millionen XRP verkauft. Diese Coins waren vorher nicht im Umlauf und erzeugen so auch geringe Inflation. Aber wohl noch wichtiger ist der direkte Preisdruck, der von den XRP Verkäufen ausgeht. Zwölf Ripple Verkaufstage wurden in 2024 gezählt und an 7 von ihnen knickte die XRP Preiskurve ein.
Das Thema, dass groß angelegte XRP Verkäufe der Preisentwicklung schaden könnten, verfolgt Ripple schon seit Jahren. Denn Mitgründer Jed McCaleb war bei seinem Ausscheiden mit 9 Milliarden XRP bedacht worden und verkaufte diese über fast ein Jahrzehnt in Tranchen. Erst im Sommer 2022 war das XRP Konto von Jed McCaleb leergeräumt. Zwar sollten Regeln verhindern, dass McCaleb sehr viele XRP auf einen Schlag abstoßen könnte, doch Thesen über Einfluss auf die Preiskurve hielten sich hartnäckig.
Fazit: XRP dümpelt vor sich hin – Ripple in der Kritik
Die XRP Verkäufe von Ripple sind zwar angesichts der weiterhin mächtigen Marktkapitalisierung von knapp 28 Milliarden US-Dollar nicht zu überschätzen, aber die Korrelation mit Preisdruck lässt sich ebenfalls nicht aus den Charts wegdiskutieren. Auffällig ist auch, dass die Führungsebene von Ripple die Situation und Strategien nicht weiter kommentiert – obwohl auf X und anderen Netzwerken die Kritik immer lauter wird. Über die letzten zwölf Monate betrachtet tritt XRP bei Kursständen um 0,50 US-Dollar auf der Stelle und ein positiver Ausreißer nach dem Gerichtserfolg gegen die US-Börsenaufsicht SEC ist schon längst wieder vergessen. Wie Ripple für XRP eine Trendwende einläuten könnte, bleibt die entscheidende Frage, wenn man sich Optimismus erlauben will.
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