Arthur Hayes, der als Mitgründer der Kryptobörse BitMEX bekannt geworden ist, erwartet Kursgewinne für Bitcoin (BTC) und Shitcoins über die zweite Jahreshälfte. Als Grund dafür nennt er die Geldpolitik der G-7 Staaten.
Unter den Krypto-Experten mit großer Reichweite ist Arthur Hayes bekannt für seine oft derbe Wortwahl. Hayes hatte einst die Kryptobörse BitMEX mitgegründet und meldet sich unregelmäßig mit Analysen zu Wort, in denen er gerne das Verhältnis von Geldpolitik zu Kryptomärkten beleuchtet. Sein jüngster Text ist mit „Gruppe der Narren“ betitelt und zielt auf die Notenbanken der G-7 Staaten. Mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und der kanadischen Zentralbank senkten zwei in der vergangenen Woche erstmals seit 2019 beziehungsweise 2020 ihre Leitzinsen wieder und Hayes sieht dies für die Wertentwicklung von Bitcoin und Co. als positiv an. „Wir wissen, wie das Spiel gespielt wird“, schreibt der 39-Jährige: „Lang gehen mit Bitcoin und infolgedessen auch Shitcoins.“
Hayes gibt sich überzeugt, dass die Bank von England am 20. Juni als dritte aus dem Kreis der G-7 ebenfalls ihren Leitzins heruntersetzt. Grundsätzlich gelten niedrigere Leitzinsen als positiv für Bitcoin und Co., weil Anleger dann zu mehr Risiko bereit sind, wenn konservative Zinserträge zusammenschmelzen. Zudem liegt die Inflationsrate auch in Kanada und der EU weiter über dem anvisierten Ziel von 2 Prozent, was Zinssenkungen eigentlich nicht nahelegt. So sieht Hayes die Geldpolitik hier auf einem Irrweg und Bitcoin als die logische Möglichkeit, sein Kapital sinnvoll einzusetzen und zu vermehren. Welche Shitcoins er in sein Portfolio aufnehmen will, verrät Hayes noch nicht. Bekannt ist, dass er etwa XRP (Ripple) als Mogelpackung einstuft.
Schon im letzten Jahr hatte Hayes mehrfach Investments in Bitcoin empfohlen und die US-Geldpolitik als Argument genannt. Ob auch die Fed als US-Zentralbank noch den Leitzins vor den Präsidentenwahlen im November senkt, will Hayes nicht prognostizieren. Traditionell will die Fed nicht in den Ruf geraten, mit ihren Entscheidungen in den Wahlkampf einzugreifen.
Fazit: Bitcoin Prognosen positiv – aber nicht selbsterfüllend
Hayes nennt kein Preisziel für Bitcoin. Die optimistische Prognose der Standard Chartered Bank legt die Zielmarke für dieses Jahr auf 150.000 US-Dollar und Bernstein sieht dieses Preisziel ebenfalls als realistisch, wenn auch erst für das nächste Jahr. Weiterhin gute Nachrichten kommen von den Bitcoin ETFs, bei denen allein in der vergangenen Woche rund 1,8 Milliarden US-Dollar Kapitalzufluss festgehalten wurde. Andererseits aber hat die Volatilität der Bitcoin Preiskurve immer wieder die Geduld von Anlegern strapaziert und neue Allzeithochs sind keinesfalls garantiert.
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