Tether ist durch seinen an den US-Dollar gebundenen Stablecoin USDT ein Pfeiler der Kryptoindustrie. Nun arbeitet Tether an einem Stablecoin, welcher an Dirham gekoppelt ist, der Währung der Arabischen Emirate.
Es tut sich etwas in der Sparte Stablecoins: In der EU zeigt das Inkrafttreten von MiCA Auswirkungen und in den USA arbeitet Ripple an seinem eigenen Stablecoin RLUSD. Marktführer Tether (USDT) hat sich derweil die Vereinigten Arabischen Emirate für sein nächstes Großprojekt ausgesucht. Per Pressemitteilung gab Tether bekannt, einen Stablecoin zu entwickeln, der an den Dirham gekoppelt wird.
Die sieben Vereinigten Arabischen Emirate mit Hauptstadt Abu Dhabi nutzen den Dirham seit den 1970er Jahren als gemeinsame Währung. Tether CEO Paolo Ardoino sagt jetzt, die Emirate hätten sich zu einem „globalen Wirtschaftszentrum“ entwickelt und würden die Kryptoindustrie seit 2022 mit einem attraktiven regulatorischen Umfeld begrüßen. Der Schritt hin zu einem Stablecoin auf Basis von Dirham soll demnach den Pioniergeist von Tether zeigen. Man strebe eine Zulassung durch die Zentralbank der Emirate an, welche gerade ihre Regeln zu Kryptowährungen als Zahlungsmittel präzisiert hat.
Der Dirham wird mit dem Währungskürzel AED notiert, ein Stablecoin von Tether dürfte demnach auf den Namen AEDT hören. An dem Launch will sich laut Tether das milliardenschwere Tech-Konglomerat Phoenix Group PLC beteiligen, welches in den Emiraten heimisch ist. Weiterer Kooperationspartner soll das globale tätige Investmenthaus Green Acorn Investments Ltd werden. Einen Zeitplan für den Start des Tether Dirham Stablecoin gibt es offiziell noch nicht.
Tether betont, der Weltmarkt für Stablecoins umfasse aktuell ein Volumen von rund 150 Milliarden US-Dollar, von denen USDT allein 115 Milliarden US-Dollar besetze. Prognosen erwarten demnach, dass die Sparte Stablecoins rasant wächst und schon in 2028 bis zu 2,8 Billionen US-Dollar umfassen könne. Mit ähnlichen Projektionen arbeitet auch Ripple für seinen RLUSD.
Fazit: Tether wittert Chancen in Abu Dhabi
In der deutschen Kryptoszene hat der teilweise Umzug von IOTA nach Abu Dhabi Schlagzeilen gemacht, der seit neuestem auch „Scharia-konformes“ IOTA mit sich bringen soll. Tether äußerte sich bislang nicht dazu, ob man bei seinem Stablecoin für die Region Besonderheiten wegen des islamischen Finanzwesens erwarte. In der EU hat sich Tether bislang für seinen Euro Stablecoin nicht groß um MiCA gekümmert und verliert deshalb hierzulande Marktanteile. Aber Ripple und Tether zeigen, dass das vermeintlich langweilige Thema Stablecoins in Bewegung kommt und Marktteilnehmer sich auf schnelles Wachstum vorbereiten.
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