Am Sonntag wurde der Gründer von Telegram, Pavel Durov, in Frankreich festgenommen. Toncoin (TON) als native Kryptowährung bei Telegram verzeichnet seitdem ein Minus von rund 22 Prozent. Der Fall zieht Kreise.
Toncoin (TON) war in diesem Jahr bisher einer der Shooting-Stars, auf dem Weg in die Top 10 der wichtigsten Kryptowährungen ließ man beispielsweise Cardano (ADA) hinter sich. Der Erfolg von Toncoin begründete sich dadurch, dass sich TON beim Messenger-Dienst Telegram als natives Zahlungsmittel etablierte – fast 1 Milliarde Nutzer zählt Telegram. Deshalb erschütterte die Nachricht von der Festnahme von Telegram Gründer und CEO Pavel Durov auch die Preiskurve von Toncoin, 22 Prozent Minus hat TON seitdem hinnehmen müssen.
Hintergrund sind wohl Befürchtungen, dass Telegram und Durov gezwungen werden, Konzepte zu ändern. Die französische Justiz wirft ihm vor, Telegram nicht ausreichend auf illegale Inhalte hin zu kontrollieren. Dabei werden Kinderpornografie, Drogen, Betrug und Geldwäsche als Beispiele genannt. Tatsächlich gilt Telegram unter den großen Messenger-Diensten als jener, der sich am wenigsten einmischt – und wird auch deshalb in der Kryptoszene rege genutzt. Toncoin setzt sich auf X für die sofortige Freilassung von Pavel Durov ein und erinnert an Grundprinzipien der freien Meinungsäußerung.
Dass der Fall Durov längst auch international Wellen schlägt, zeigt nicht nur ein Post des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der das Vorgehen der Justiz verteidigt. Elon Musk hingegen reiht sich in die Riege der Unterstützer von Durov ein, Edward Snowden ebenso und mit Ethereum Erfinder Vitalik Buterin ist auch die Kryptoszene prominent vertreten. Der Absturz von Toncoin scheint derweil gestoppt.
Am morgigen Mittwoch soll Durov einem Haftrichter in Paris vorgeführt werden. Zu erwarten ist, dass er an der Argumentation festhält, eine Plattform wie Telegram könne nicht verantwortlich gemacht werden für dort ausgetauschte Inhalte. Gute Anwälte wird sich der Multi-Milliardär ebenfalls leisten können. Aber ob Telegram zensurresistent bleiben wird, ist eine andere Frage, und diese ist für Toncoin kursrelevant.
Fazit: Toncoin und Telegram – Duo im Guten wie im Schlechten
Abseits von Telegram hat Toncoin kaum nennenswerte Anwendungszwecke, die Zukunftschancen von TON sind deshalb eng an Entwicklungen bei Telegram gebunden. Ursprünglich war Toncoin unter dem Namen Gram bei Telegram selbst entwickelt worden und Durov war höchstpersönlich beteiligt. Jetzt wird der 39-Jährige zu einer Symbolfigur für Redefreiheit – möglicherweise mit indirekten, aber weitreichenden Folgen für Toncoin.
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