Die fragwürdige Vergangenheit des Julian Hosp

Eine der bekanntesten Persönlichkeiten in der deutschen Blockchain Szene ist sicher Julian Hosp. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er mit seinen sehr informativen Videos vielen den Einstieg in die Kryptowelt erleichtert. Persönlich glaube ich auch, dass die Sachen sehr gut gemacht sind und finde es gut was er damit für die Krypto-Szene leistet. 

Wer aber genau hinschaut der merkt, dass es in der Vergangenheit von Julian Hosp auch Dinge gibt, die eher fragwürdig sind und die es durchaus wert sind genauer beleuchtet zu werden. Häufig wird Julian Hosp mit dem Pyramidensystem Lyoness in Verbindung gebracht wir haben uns einmal angeschaut was dahinter steckt. Darüber hinaus ist es auch fragwürdig ob Julian Hosp wirklich einer der Mitgründer von TenX ist, auch diesen Punkt haben wir uns näher angeschaut. 

Julian Hosp und seine Lyoness Vergangenheit

Nach außen stellt sich Lyoness als Einkaufsgemeinschaft da, die 2003 von dem Österreicher Hubert Freidl gegründet wurde. Das Geschäftsmodell stellt sich dabei als äußerst intransparent da. Einer der Vorteile soll aber sein, dass es bei bestimmten angeschlossenen Partnern mit der Cashback Karte Rabatte bzw. Cashbacks gibt. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass Lyoness mittlerweile unter dem Namen Cashback bekannt ist. 

Von zahlreichen Gerichten wird das Lyoness System als Pyramidensystem angesehen. Es gibt Urteile von einem Norwegischen Gericht, einem Schweizer Gericht und auch aus Österreich, die alle Lyoness als Pyramidensystem kategorisieren (auf der anderen Seite gab es auch Urteile die Lyoness nicht als Pyramidensystem sehen). Im Prinzip lebt das System davon, dass Mitglieder neue Mitglieder anwerben, die Geld in das System investieren. Je mehr Mitglieder man anwirbt umso weiter oben steht man und kann dabei auch mehr Geld verdienen.

Das Julian Hosp ein Teil von Lyoness war dürfte als unbestritten gelten. Laut Insidern hat er ein großes Netzwerk in Asien aufgebaut und hatte dabei über 25.000 Mitglieder unter sich. Dabei stand er auf Level 5 bei Lyoness, was aber noch nicht das höchste Level ist, darüber gibt es auch noch ein Level 6 und 7. Laut seinen Aussagen auf der Plattform Quora, die mittlerweile zum Teil gelöscht sind hat er damit sechsstellige Jahreseinkommen erzielt. 

In einem Video was jetzt aufgetaucht ist, gibt Julian Hosp einen Workshop darüber, wie Mitglieder neue Mitglieder für Lyoness gewinnen können. 

Falls das Video nicht lädt hier findet ihr es und viele weitere

Nicht nur das Lyoness an sich fragwürdig ist auch einige der Aussagen in dem Workshop von Julian Hosp sind sicher als fragwürdig einzustufen. Er erklärt den Mitgliedern zum Beispiel, dass es nicht wichtig ist immer 100% die Wahrheit zu sagen. Darüber hinaus erwähnt er auch, dass Lyoness aktuell nicht nach Sparern sucht, sondern nach Leuten die Geschäftsorientiert sind und Geld investieren wollen. Es ist zu merken, dass es bei Lyoness nur darum geht neue Mitglieder anzuwerben und mit welchen Tricks das gelingen kann erklärt Julian Hosp in dem Video eindrucksvoll. Auch vor Freunden und der Familie wird dabei nicht halt gemacht. 

Mittlerweile hat Julian Hosp vieles gelöscht was ihn in Verbindung mit Lyoness bringt vereinzelt lassen sich aber noch Spuren entdecken. Bei Slidesearch gibt es beispielsweise eine gelöschte Präsentation (Inhaltsverzeichnis ist noch da), die erklärt wie Leute mit Network Marketing reich werden können. 

Ist Julian Hosp Co-Founder von TenX?

Ein weiterer große Punkt zu Julian Hosp, der als fragwürdig eingestuft werden kann ist die Tatsache, ob er wirklich als Mitgründer von TenX anzusehen ist. Dazu ist es vielleicht wichtig zu wissen, dass TenX aus dem Unternehmen OneBit hervorging, dass sich kurz vor der ICO in TenX umbenannt hat. Auf seinem Quora Profil stellt sich Julian Hosp sogar als Mitgründer von OneBit da. Allerdings gibt es einen Podcast vom 7. Mai 2017 in dem Julian Hosp den OneBit Gründer Toby Hönisch interviewt. In dem Podcast ist keine Rede davon, dass Julian Hosp irgendwie in OneBit involviert ist. Ganz im Gegenteil wer sich den Podcast anhört merkt, dass Julian Hosp zu diesem Zeitpunkt sicher noch nicht in OneBit involviert war und keinesfalls Mitgründer ist. 

Interessanterweise wurde der Podcast nur 1,5 Monate vor der TenX ICO aufgenommen. Was in diesen 1,5 Monaten passiert ist, darüber können wir nur mutmaßen. Es ist aber davon auszugehen, dass kurzfristig der Plan geschmiedet wurde mit OneBit eine ICO zu machen und Julian Hosp mit an Board zu holen. Darüber hinaus muss auch beschlossen worden sein, dass Unternehmen OneBit in TenX umzubenennen. Ob Julian Hosp jetzt wirklich als Mitgründer anzusehen ist sei einmal dahingestellt und das muss jeder für sich entscheiden. Es zeigt sich aber wie kurzfristig TenX letztendlich die ICO geplant hat. Immerhin haben sie es trotzdem geschafft bei der ICO Kryptowährungen im Wert von 80 Millionen US Dollar einzusammeln.

Äußerst fragwürdig bei der ICO war übrigens auch, dass Vitalik Buterin, der Mitgründer von Ethereum, auf der Webseite als TenX Investor gelistet wurde. Auf reddit hat Vitalik allerdings klargestellt, dass er nie Tokens erworben hat. 

TenX und Julian Hosp heute

Seit Anfang Januar 2018 hat TenX keine Karten mehr im Umlauf und ist damit aktuell ein Unternehmen ohne Produkt. Deutlich wird dies auch beim Pay Token, der derzeit nur noch eine Marktkapitalisierung von 23 Millionen US Dollar hat und damit deutlich unter den Ausgabepreis gefallen ist.

Kursentwicklung des Pay Tokens seit der ICO.

Beim Pay Token gibt es auch noch das Problem, dass die ursprünglich versprochene Cashback Funktion dafür sorgt, dass es sich bei dem Token um ein Security Token handelt nach aktueller Auffassung. TenX arbeitet daher daran den Token umzustrukturieren. Wie das final aussehen wird darauf dürfen wir gespannt sein. Ebenfalls ist noch unklar wann es wieder neue Karten geben wird. Ich persönlich glaube das Crypto.com (ehemals Monaco) hier schneller sein wird als TenX. Es kann sich also lohnen hier einen Account zu eröffnen auch wenn ihr dazu MCO für 6 Monate hinterlegen müsst.

Was TenX gut gemacht hat im Vergleich zu anderen ICOs ist das Treasure Management. Während die meisten ICOs mittlerweile den Großteil ihres Kapitals wieder verloren haben aufgrund der Kursrückgangs 2018, hatte TenX vor ein paar Monaten noch Guthaben von knapp 100 Millionen US Dollar und damit sogar mehr als zum Zeitpunkt der ICO. TenX kann also noch einige Jahre ohne Produkt weiterarbeiten in Anbetracht der Tatsache, dass die Burn-rate bei unter 1 Millionen US Dollar im Monat liegt. 

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