Im Rechtsstreit zwischen der US-Börsenaufsicht SEC und Ripple (XRP) läuft für die Behörde am morgigen Mittwoch eine Frist ab. Experten widersprechen Spekulationen, dass die SEC ihren Kampf dann aufgibt.
Seit nunmehr gut vier Jahren bekriegt die US-Börsenaufsicht SEC Ripple (XRP) vor Gericht, das Verfahren ist mittlerweile in der Berufung. Bis Morgen, 15. Januar (Mittwoch), muss die SEC Dokumente einreichen und mancher aus Kryptoszene spekuliert, dies könne einen Ausweg aus der verzwickten Situation liefern. Denn schon nächste Woche wird Donald Trump das Weiße Haus übernehmen und er hat bereits einen Führungswechsel bei der SEC verkündet, um den „Kampf gegen Krypto“ der Behörde zu beenden. Also könne die SEC doch auch einfach die Deadline 15. Januar verstreichen lassen und so dem Gericht erlauben, den Fall Ripple und XRP endlich zu den Akten zu legen, hoffen Optimisten.
Aber Juristen halten ein solches Szenario für extrem unwahrscheinlich. Krypto-Anwalt Jeremy Hogan hatte schon letzte Woche seine Einschätzung geteilt. Die SEC in ihrer jetzigen Besetzung werde ihren Kurs bis zum Machtwechsel blind fortsetzen und deshalb auch die Dokumente fristgerecht übermitteln. Die Ripple Community solle sich aber keine Sorgen machen, so Hogan, denn bei der SEC werden in Kürze die Karten neu gemischt und dann sollte die Tür aufstehen für einen außergerichtlichen Vergleich oder eine Einstellung des XRP Berufungsverfahrens.
Ähnlich äußert sich jetzt zudem der frühere SEC-Anwalt Marc Fagel auf X. In seinen 30 Jahren Berufserfahrung habe er gelernt, dass die Anwälte der SEC Deadlines nie ignorieren und es üblich ist, Fristen auszureizen. Nicht anders werde es auch nun kommen, so Fagel. Bei dem Danach für Ripple und XRP sieht er wie sein Kollege Hogan mehrere Optionen. Die künftige SEC Spitze könne den Prozess abblasen, was aber aus Fagels Perspektive den Nachteil hätte, das kein Urteil gefällt würde. Ripple hat bei zwei Urteilen aus der ersten Runde des Rechtsstreit deutliche Erfolge gefeiert und gibt sich auch vor dem Berufungsgericht siegesgewiss.
Fagel hält es weiterhin nicht für ausgeschlossen, dass das Verfahren doch bis zum Ende ausgefochten wird. In einem solchen Fall sei ein Urteil in zehn bis zwölf Monaten zu erwarten. Die Möglichkeit, dass sich Ripple und die SEC bei XRP auf einen außergerichtlichen Vergleich einigen, beleuchtet Fagel nicht näher.
Fazit: Ripple braucht noch etwas Geduld im XRP Prozess
Die Kryptomärkte haben ihr Urteil in Sachen XRP bereits gefällt. Unser Ripple Jahresrückblick 2024 zeigt auf, wie XRP durch Trumps Wahlsieg ein spektakuläres Comeback erlebt, das sich in aktuell 340 Prozent Plus im Jahresvergleich ausdrückt. Die Deadline für die SEC und Spekulationen zum Vorgehen der Behörde haben keinen erkennbaren Einfluss auf die XRP Preiskurve gezeigt. Ripple CEO Brad Garlinghouse strahlt derweil auf gemeinsamen Fotos mit dem designierten Präsidenten Donald Trump um die Wette – kaum vorstellbar, dass Trump Ripple im Regen stehen lassen könnte. Aber formaljuristisch wird es noch etwas Geduld brauchen, bis man bei XRP auch offiziell nicht mehr an die SEC denken muss.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar