Am Montag wird Gary Gensler als Chef der US-Börsenaufsicht zurücktreten, eine Kehrtwende in der Krypto-Politik ist angekündigt. Doch bis dahin setzt die SEC ihren „Kampf gegen Krypto“ fort, speziell Ripple (XRP) ist betroffen.
In den USA fiebert das Team Trump auf den kommenden Montag hin, am 20. Januar wird der neue Präsident in Washington die Macht übernehmen. Damit verbunden ist auch die Neubesetzung von Top-Posten in wichtigen Behörden wie der Börsenaufsicht SEC. Der bisherige SEC-Chef Gary Gensler räumt am Montag sein Büro – aber seine Beamten scheinen angehalten, bis zum letzten Tag den vielkritisierten „Kampf gegen Krypto“ durchzuziehen. Bei Ripple (XRP) sorgt dieses Verhalten für Kopfschütteln und Kritik. CEO Brad Garlinghouse wirft Gensler auf X vor, die Wahlergebnisse und die amerikanische Öffentlichkeit zu ignorieren.
Hintergrund ist, dass im Berufungsverfahren der SEC gegen Ripple am heutigen Mittwoch eine Frist zur Einreichung von Dokumenten ausläuft. Laut Ripple Chefjustitiar Stuard Alderoty hatte man die SEC gebeten, gemeinsam eine Fristverlängerung zu beantragen – doch die Börsenaufsicht habe dies abgelehnt. „Was für eine Verschwendung von Zeit und Steuergeldern“, kommentiert Alderoty. Insgeheim war bei Ripple gehofft worden, die SEC werde einlenken, um dem kommenden SEC-Chef Paul Atkins nicht mehr mit XRP Entscheidungen zu belasten, die aus der Amtszeit von Gensler stammen und voraussichtlich künftig nicht mehr verfolgt werden.
So aber sah sich auch Ripple gezwungen, im XRP Rechtsstreit Fristen einzuhalten. Prozessbeobachter James Filan hat dies auf X dokumentiert und erwartet wie auch die Ripple Führungsetage, dass die SEC heute fristgerecht nachzieht. Gensler setze so seine „gescheiterte Agenda bis zum bitteren, bitteren Ende fort“, ätzt Garlinghouse. Rechtsbeistand Alderoty schreibt, man werde mit der neuen SEC-Führung daran arbeiten, die Angelegenheit zu lösen.
XRP pumpt unaufhörlich – Ripple Coin mit Sieben-Jahres-Hoch
An den Kryptomärkten ist derweil zu spüren, für wie aussichtslos die Ripple-Strategie der Gensler-SEC eingestuft wird. XRP fällt mit 13 Prozent Tagesplus positiv auf und notiert aktuell bei rund 2,86 US-Dollar, so hoch wie seit Januar 2018 nicht mehr. Das beeindruckende Comeback von XRP startete mit dem Wahlsieg von Donald Trump und hält sein Momentum. Gemeinsame Fotos von Garlinghouse und Donald Trump belegen direkte Kontakte und werden als Hinweis dafür interpretiert, dass die SEC aufhören sollte, Ripple und XRP juristisch zu verfolgen.
Fazit: Gensler geht – Ripple und Kryptoszene weinen ihm keine Träne nach
Pikant bei den letzten Entscheidungen der SEC unter Gensler ist im Fall Ripple zudem, dass das Krypto-Unternehmen in 2023 und 2024 bereits zwei weitgehende positive XRP Urteile erstritten hatte. Auch bei anderen Prozessen gegen die Kryptobranche machte die SEC zuletzt keine gute Figur. Was Gensler trotzdem dazu bewegt, seine Macht bis zur letzten Sekunde auszukosten, weiß wohl nur er selbst. Fachleute erwarten von Atkins als künftigen SEC-Chef ein konstruktives Zugehen auf die Kryptoszene und das Einstellen von sinnlosen Verfahren wie gegen Ripple. Im Frühling dann könnte der Weg dafür frei sein, die Klagen der SEC gegen Ripple und XRP endgültig zu den Akten zu legen.
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