
In den USA wird fest mit der Zulassung weiterer Krypto ETFs gerechnet, bislang sind nur Bitcoin und Ethereum auf diese Weise präsent. Laut einer Analyse von Kaiko könnten XRP ETFs schon Ende Mai dazustoßen.
Bei der mächtigen US-Börsenaufsicht SEC ist vor wenigen Tagen Paul Atkins als neuer Vorsitzender durch den Senat bestätigt worden. Von dieser Personalie erwartet die Kryptoszene das Umsetzen krypto-freundlicher Politik. Eine der Aufgaben der SEC besteht darin, über die Zulassung von ETFs (Exchange-Traded Funds) zu entscheiden. Die Analysten von Kaiko haben in einem aktuellen Report die Situation bei beantragten Krypto ETFs unter die Lupe genommen und sehen derzeit XRP (Ripple) mit den besten Chancen, „grünes Licht“ von der SEC für die Abbildung als ETF zu bekommen.
Kaiko führt dafür zwei starke Argumente an: Bei der SEC liegen demnach 10 verschiedene Anträge auf XRP ETFs auf dem Tisch, was Solana (SOL) mit 5 Anträgen auf Platz Zwei verweist. Platz Drei teilen sich in dieser Aufstellung Litecoin (LTC) und Dogecoin (DOGE) mit jeweils 3 laufenden Anträgen auf ETFs. Besondere Aufmerksamkeit lenkt Kaiko auf das Datum 22. Mai, wenn die SEC auf den Antrag eines XRP ETF von Grayscale antworten muss. Grayscale war schon beim Zulassungsprozess für Bitcoin ETFs der Tempomacher. Bitcoin ETFs sind seit Januar letzten Jahres an den klassischen US-Börsen notiert, im Sommer 2024 folgten dann Ethereum ETFs.
Entscheidungen der SEC zu Krypto ETFs von vielen Faktoren geleitet
Die SEC hatte unter Atkins-Vorgänger Gary Gensler Krypto ETFs jahrelang blockiert und dabei auch zu geringe Liquidität an den Bitcoin Märkten als Grund vorgebracht. Deshalb schaut Kaiko auch auf die jetzige Situation für XRP, Solana und andere Altcoins. XRP ist hier laut der Analyse mit durchschnittlich 11 Millionen US-Dollar Liquidität für Handel an Kryptobörsen mit +/-1 Prozent zum Marktpreis unter den ETF Kandidaten am besten aufgestellt vor Solana mit rund 7 Millionen US-Dollar. Zum Vergleich: Die sogenannte Markttiefe beträgt bei Bitcoin im Augenblick um 500 Millionen US-Dollar und für Ethereum gut 200 Millionen US-Dollar.
Und es gibt noch eine dritte Entwicklung, warum XRP und Solana im Rennen um Spot ETFs vermutlich vorne liegen. Bei Bitcoin und Ethereum hatte die SEC zunächst Futures ETFs genehmigt, bevor sie dieses Finanzinstrument auch auf Basis des Marktpreises („spot“) zuließ. Solana dreht eine solche „Proberunde“ mit zwei Futures ETFs seit Mitte März und ein zweifach gehebelter XRP ETF startete vor einer Woche. Kaiko interpretiert das als Vorlage, welche Atkins und der SEC die Zulassung von XRP ETFs und möglicherweise für Solana erleichtern sollte.
Fazit: XRP ETFs im Anrollen – auch Solana mit guten Aussichten
Solana und XRP sind auch die beiden einzigen Altcoins im Endspurt um ETFs, wo es von der klassischen Wallstreet Prognosen zur Nachfrage gibt. Die US-Großbank JPMorgan traut XRP ETFs Kapitalzufluss von 4 bis 8 Milliarden US-Dollar im ersten Jahr zu, für Solana werden 3 bis 6 Milliarden US-Dollar anvisiert. Angesichts des Kapitalzuflusses für Ethereum ETFs von lediglich gut 2 Milliarden US-Dollar in den ersten knapp 10 Monaten klingt das ziemlich optimistisch. So ist auch der aktuelle Kommentar von Bloomberg ETF Spezialist Eric Balchunas auf X interessant: Er hält fest, dass sich bei den beiden Solana Future ETFs sehr wenig tut und sie in Sachen Kapitalzufluss dem gehebelten XRP ETF hinterherlaufen. Dies gibt laut Balchunas einen Vorgeschmack darauf, ob weitere Krypto ETFs überhaupt einen relevanten Markt finden. Vielleicht ist es doch so, dass die Bitcoin ETFs mit aktuell insgesamt 35 Milliarden US-Dollar Kapitalzufluss Nachahmern das Wasser längst schon abgegraben haben.
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