Ripple hat laut einem Bericht von Bloomberg versucht, den Stablecoin-Konkurrenten Circle zu übernehmen. Das Angebot soll zwischen 4 und 5 Milliarden US-Dollar gelegen haben – wurde jedoch als zu niedrig abgelehnt. Besonders brisant: Circle betreibt gemeinsam mit der bekannten Kryptobörse Coinbase den Stablecoin USDC, der weltweit als zweitgrößter Stablecoin nach Tether (USDT) gilt.
Circle dürfte vielen Krypto-Neulingen als Marke unbekannt sein – USDC hingegen ist vielen Anlegern vertraut. Hinter den Kulissen betreibt Circle zusammen mit Coinbase das Center Consortium, das für die Emission und Verwaltung von USDC verantwortlich ist. Aktuell beläuft sich die Marktkapitalisierung von USDC auf über 60 Milliarden US-Dollar – und übertrifft damit den von Ripple im Dezember gestarteten eigenen Stablecoin RLUSD deutlich. RLUSD kommt bislang lediglich auf etwa 317 Millionen US-Dollar Marktwert.
Circle selbst strebt aktuell einen Börsengang an und hat dafür bereits entsprechende Unterlagen eingereicht. Offenbar ist das Unternehmen daher derzeit nicht offen für Übernahmegespräche – jedenfalls nicht zu dem gebotenen Preis. Ripple wiederum hat laut Insiderberichten bislang nicht entschieden, ob man ein neues Angebot unterbreiten möchte.
Ein Sprecher von Circle erklärte gegenüber Bloomberg, dass man Marktgerüchte grundsätzlich nicht kommentiere. Angesichts der laufenden Vorbereitungen zum Börsengang und aktueller Gespräche mit der US-Börsenaufsicht SEC wolle man keine Aussagen zu finanziellen Details machen. Ripple selbst kommentierte die Angelegenheit ebenfalls nicht.
Die geplante Übernahme wäre ein weiterer Schritt in der Strategie von Ripple gewesen, sich im Bereich Stablecoins breiter aufzustellen. Zuletzt hatte Ripple die Übernahme des Prime Brokers Hidden Road für 1,25 Milliarden US-Dollar angekündigt. Die Dynamik im Stablecoin-Sektor nimmt generell zu, denn neben Ripple und Circle planen auch andere Anbieter wie Gemini, BitGo und Bullish IPOs oder größere Expansionen.
Fazit
Ripple erkennt die Bedeutung regulierter Stablecoins und wollte sich mit dem Kauf von Circle gezielt Marktanteile sichern. Dass Circle hinter dem bekannten USDC steckt, dürfte vielen Anlegern nicht bewusst sein – verdeutlicht aber, warum die Übernahme aus Ripples Sicht so attraktiv gewesen wäre. Ob Ripple mit einem verbesserten Angebot zurückkehrt, bleibt offen – das Rennen im Stablecoin-Markt geht jedenfalls in die nächste Runde.
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