
Arthur Hayes, Mitgründer von BitMEX, analysiert in einem neuen Blogpost unter dem Titel „Assume The Position“ die Entwicklungen im Stablecoin-Markt – und sieht einen gefährlichen Hype aufziehen. Anlass ist der geplante Börsengang von Circle, dem Herausgeber von USDC.
Vertrieb entscheidet über Erfolg
Hayes betont: Wer keinen Zugang zu großen Vertriebskanälen hat – etwa Krypto-Börsen, Web2-Plattformen oder Banken – wird im Stablecoin-Wettbewerb untergehen. Distribution ist der alles entscheidende Erfolgsfaktor. Als positives Beispiel nennt Hayes Tether (USDT), das durch enge Verbindungen zu Bitfinex sowie starke Nutzung im asiatischen Raum früh eine kritische Masse erreichte.
USDC: Aufstieg mit Einschränkungen
Circle versucht mit USDC in den USA und Europa Fuß zu fassen – unter anderem durch eine 50/50-Partnerschaft mit Coinbase. Das Unternehmen gibt die Hälfte der Zinserträge weiter, um den Zugang zur großen Nutzerbasis zu erkaufen. Doch der wichtige chinesische Markt bleibt für USDC bislang verschlossen.
IPO-Fieber und Short-Gefahr
Hayes geht davon aus, dass Circle mit seinem IPO eine Welle weiterer Börsengänge im Stablecoin-Sektor auslöst. Dabei warnt er: Viele dieser Emittenten könnten überbewertet sein – doch wer sie jetzt shortet, geht ein hohes Risiko ein. Denn in einem heißen Markt können Shorts schnell gegen einen laufen.
Big Tech wird Stablecoin-Gigant
Besonders brisant: Hayes sieht Web2-Giganten wie Meta, Airbnb oder Uber als zukünftige Stablecoin-Marktführer. Sie könnten ihre Plattformen nutzen, um direkt Milliarden von Nutzern an eigene Coins zu binden – ein klarer Vorteil gegenüber Krypto-Start-ups ohne solche Distributionskanäle.
Regulatorisches Risiko und Blasen-Gefahr
Abschließend warnt Hayes vor einer Wiederholung von Terra/LUNA-artigen Abstürzen. Wenn Stablecoin-Modelle zu stark auf Zinsen oder Algorithmen setzen – ohne klare Regulierung –, droht eine gefährliche Blase mit potenziell massiven Kollateralschäden.
Fazit
Der Stablecoin-Markt steht vor einer neuen Phase – mit IPOs, Big Tech und wachsendem Wettbewerb. Hayes liefert einen warnenden, aber realistischen Blick auf die Kräfte, die den Markt in den nächsten Jahren prägen werden. Für Investoren gilt: Nicht nur auf Marktkapitalisierung schauen – sondern auf Zugang, Netzwerke und Glaubwürdigkeit.
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