Ethereum unter 4.000 US-Dollar – darum tut sich ETH derzeit schwer

Ethereum notiert aktuell bei rund 3.900 US-Dollar und ist damit auf Niveaus aus dem August zurückgefallen. ETH könnte weiter volatil bleiben, sagen Fachleute und vergleichen Ethereum mit Bitcoin. Was wird wichtig werden?

Anfang dieses Monats diskutierte die Kryptoszene noch, wann Ethereum (ETH) die magische Marke von 5.000 US-Dollar durchbrechen werde. Doch der Optimismus war verfrüht, die Ethereum Preiskurve ist auf unter 4.000 US-Dollar abgerutscht. Ein Grund: Der „Shutdown“ in den USA hält jetzt schon seit drei Wochen an und der Streit um den Haushalt könnte noch Wochen andauern.

Institutionelle Investoren setzen auf Bitcoin statt Ethereum

Institutionelle Investoren fühlen sich derzeit mit Bitcoin besser bedient als mit Ethereum, sagt beispielsweise Nic Puckrin vom Coin Bureau und verweist auf die Bitcoin Dominanz von rund 60 Prozent. Die BTC Dominanz misst, welcher Anteil an der Gesamtkapitalisierung der Kryptomärkte auf Bitcoin entfällt. Ethereum kommt dort auf etwa 13 Prozent. Auch der aktuelle Blick auf die Bitcoin und Ethereum ETFs zeigt: Nach der Vorwoche, wo Kapitalabflüsse zu verkraften waren, zogen Bitcoin ETFs am gestrigen Dienstag mit knapp 500 Millionen US-Dollar rund dreimal soviel Kapital an wie die für Ethereum.

US-Inflationsdaten am Freitag: Ethereum wirkt nervös

Analysten warten jetzt auf den Freitag, wenn in den USA Inflationsdaten veröffentlicht werden sollen. Dies hatte sich wegen der Haushaltssperre verzögert. Die US-Notenbank Fed steht am 29. Oktober vor der Entscheidung, ob sie den Leitzins erneut senkt. Höhere Inflation als erwartet könnte der Fed den weithin eingepreisten Schritt erschweren. Grundsätzlich gilt: Bei niedrigen Zinsen fließt üblicherweise Geld Richtung Bitcoin, Ethereum und Co. weil dortige Gewinnchancen den Festzins schlagen. Moderate Inflation würde es der Fed erleichtern, die Zinsschraube zurückzudrehen. Von einem „Trigger“ spricht der Bitunix Analyst Dean Chen, um die Spannung zu den US-Inflationsdaten zu beschreiben.

In Sachen Ethereum beobachtet man bei der auf Derivate spezialisierten Kryptobörse Deribit unterdessen ebenfalls Nervosität vor dem Freitagstermin mit US-Inflationsdaten. Anleger rechnen demnach mit Volatilität bei der Ethereum Preiskurve, sichern sich mit Shorts gegen kurzfristige ETH Verluste ab und demonstrieren mittelfristig aber Optimismus. Nach unten sieht man Deribit für Ethereum die Marke von 3.700 US-Dollar als kritisch. Puckrin vom Coin Bureau wiederum sagt, „jede gute Neuigkeit könnte den Trend schnell und scharf drehen“.

Fazit: Ethereum muss mit politischen Unsicherheiten leben

Sein Image als „digitales Silber“ kann Ethereum aktuell nicht bestätigen – Silber hat erst vergangene Woche ein neues Allzeithoch aufgestellt. Solange die USA sich durch den „Shutdown“ selbst blockieren, scheinen Anleger Bitcoin, Gold und Silber zu bevorzugen und billigen Ethereum nur eine Nebenrolle zu. Auf dem Wettmarkt Polymarket wird frühestens für Mitte November ein Lösung des Haushaltsstreits erwartet. Ethereum kann sich aktuell von diesen politischen Unsicherheiten weder abkoppeln noch von ihnen profitieren –  ETH stehen wohl weiter nervöse Zeiten mit merklichen Preisschwankungen bevor.


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