MEXC, einer der zehn größten Kryptobörsen weltweit, hat ein Problem: Kunde „The White Whale“ beklagt sein eingefrorenes Konto und widerspricht der Darstellung, er habe MEXC Regeln verletzt. Der Fall findet Reichweite.
Kann man sich bei der Kryptobörse MEXC noch auf Auszahlungen und faire Behandlung verlassen? Als Kunde „The White Whale“ zur Wochenmitte auf X seine negativen Erfahrungen mit MEXC schilderte, schien das eine Randnotiz. Doch der Post wurde schnell weiterverbreitet und am gestrigen Donnerstagabend sah sich MEXC dann gezwungen, ein offizielles Statement zu verbreiten. Was ist passiert?
„The White Whale“ beklagt von MEXC „eingefrorene“ 3,1 Millionen US-Dollar
„The White Whale“ hat nach eigener Darstellung MEXC für Krypto Derivate genutzt, bis sein Konto von der Kryptobörse gesperrt wurde. Als Begründung dafür wurde ihm der Einsatz von Bots für „High Frequency Trading“ vorgeworfen, was MEXC verbietet. Doch „The White Whale“ widerspricht. Er habe all seine Trades manuell durchgeführt und parallele Abwicklungen seien vermutlich auf Verzögerungen wegen eines genutzten VPN-Tunnels zu erklären. „The White Whale“ machte seine komplette MEXC Handelsgeschichte öffentlich und erfuhr daraufhin Zustimmung von Experten: Es deute wenig bis gar nichts auf automatisierten Handel bei „The White Wahle“ hin. 3,1 Millionen US-Dollar liegen auf dem „eingefrorenen“ Konto und sollen gespendet werden, wenn MEXC das Guthaben endlich wieder freigibt.
Krypto-Detektiv ZachXBT schlägt sich auf Seite von „The White Whale“
Doch die Kryptobörse schickte zunächst ihr Vorstandsmitglied Cecilia Hsueh vor, welche im persönlichen Gespräch mit „The White Whale“ den Konflikt geräuschlos lösen sollte. Das allerdings machte alles nur noch schlimmer. Denn als der Trader das Gespräch wieder auf X schilderte, antwortete auch die enttäuschte MEXC Repräsentantin Hsueh – und plötzlich schaltet sich sogar der hochrespektierte Krypto-Detektiv ZachXBT ein. Auf X macht sich ZachXBT darüber lustig, dass MEXC und Hsueh Bots von der Leine lassen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen – damit war die Glaubwürdigkeit der Krpytobörse beschädigt.
MEXC will Schiedsverfahren- „The White Whale“ spricht von Doxxing
In dem offiziellen MEXC Statement wird nun der Vorwurf wiederholt, „The White Whale“ habe durch „automatisiertes oder abnormales Trading“ Regeln verletzt. Man werde ein unabhängiges Schiedsverfahren einsetzen und die Ergebnisse veröffentlichen. Wer weiter Falschinformationen verbreite, müsse mit juristischen Konsequenzen rechnen, droht MEXC. „The White Whale“ spricht deshalb auf X von Doxxing, falls sein Klarname bekannt werde, und sieht schon jetzt das Prozedere eines Schiedsverfahrens verletzt.
Fazit: MEXC schießt durch Umgang mit „The White Whale“ ein Eigentor
MEXC erlebt jetzt den sogenannten „Streisand Effekt“, der besagt: Wer versucht, kritische Informationen zu unterdrücken, provoziert damit im Zweifelsfall lediglich nur mehr Öffentlichkeit. Von „The White Whale“ angeregt häufen sich nun online Kundenberichte, die mit MEXC vergleichbare Erfahrungen mutmaßlich unberechtigter Kontoschließungen gemacht haben wollen. Der geschädigte Trader wirbt derweil bereits für dezentralisierte Kryptobörsen wie Hyperliquid, um sich vor dem Eingreifen einer zentralen Instanz wie MEXC abzusichern. Die zurückgehaltenen 3,1 Millionen US-Dollar könnten MEXC durch Vertrauensverlust und Kundenabwanderung noch sehr teuer zu stehen bekommen.
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