Bitcoin: Deutsche Bank nennt fünf Gründe für den BTC Crash

Bei Notierungen deutlich unter 90.000 US-Dollar steckt Bitcoin in einem Tal, Kursverluste prägen die Lage. Analysten der Deutschen Bank listen fünf Gründe für den Bitcoin Crash auf, die auch künftig Einfluss haben könnten.

An den Kryptomärkten dominiert derzeit Enttäuschung, Bitcoin ist 30 Prozent von seinem Allzeithoch 126.000 US-Dollar aus dem Oktober zurückgefallen und stabilisiert sich vorsichtig um 88.000 US-Dollar. Für diesen Crash hat die Deutsche Bank fünf Ursachen ausgemacht, die Bitcoin auch in den kommenden Monaten beeinflussen könnten:

– Sinkende Risikobereitschaft: Auch Tech-Aktien und andere risikobehaftete Anlageklassen haben wie Bitcoin in den letzten Wochen sichtbar Federn gelassen. Scheinbar unendliche Handelskriege von US-Präsident Donald Trump, makroökonomische Bedenken und Angst vor einer Blase in der Sparte Künstliche Intelligenz schaffen eine Situation, in der Bitcoin sich Anlegern nicht aufdrängt, im Gegenteil.

– US-Notenbank: Wenn die Fed den Leitzins senkt, profitiert Bitcoin davon üblicherweise mit Kursgewinnen. Im September und Oktober hat die Fed bereits an der Zinsschraube gedreht, doch ein dritte Senkung des Leitzinses im Dezember erwarten nur noch 19 Prozent der von FedWatch befragten Marktteilnehmer. Für Bitcoin wird das zur Enttäuschung.

– Juristische Unsicherheit: Das Team Trump arbeitet an neuen Rechtsgrundlagen für die Kryptoindustrie, Stablecoins wurden durch das Genius Gesetzespaket im Juli legalisiert. Aber ein zweites, Clarity getauftes Gesetzespaket steckt in Verhandlungen fest, es soll Krypto-Märkte strukturieren. Die breite Anerkennung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen verlangsamt sich so oder kommt gar ins Stocken.

– Institutionelle Anleger: Der sogenannte „Black Friday“ vom 10. Oktober hallt nach, als Bitcoin innerhalb von Stunden um 15 Prozent abstürzte und an den Märkten für Krypto Derivate sagenhafte 19 Milliarden US-Dollar sich in Liquidationen auflösten. Seitdem haben die finanzstarken institutionellen Investoren sichtbar Lust an Bitcoin verloren, was auch Liquiditätsverluste bedeutet.

– Mitnahme von Profiten: Bitcoin Höchstpreise im Oktober haben langjährige BTC Anleger als Chance genutzt, um Gewinne zu realisieren. Mehr als 800.000 Bitcoin kamen so zum Verkauf auf den Markt, welche zuvor quasi im Tresor lagerten. Solchen Preisdruck von langfristigen Bitcoin Anlagen gab es laut Deutsche Bank zuletzt im Januar 2024.

Die Analysten prognostizieren, dass ihre Argumente die Preisfindung von Bitcoin bis auf Weiteres relevant bleiben. Jetzt müsse sich zunächst herausstellen, wie überzeugt Großanleger von Bitcoin in ihren Portfolio wirklich sind, heißt es weiter.

Bitcoin Miner legen gegen BTC Trend deutlich zu

Eine auf den ersten Blick überraschende Entwicklung ist derweil bei börsennotierten Bitcoin Minern zu beobachten. Historisch ist die Kursentwicklung von Minern wie Cipher Mining (CIFR) oder IREN eng an die Auf-und-Abs der Bitcoin Preiskurve gekoppelt – doch in diesem Jahr läuft das anders. Denn Unternehmen aus der Sparte Künstliche Intelligenz leisten sich Milliardenverträge mit Bitcoin Minern, um deren Rechnerkapazitäten anzumieten. Amazon kündigte gestern 50 Milliarden US-Dollar Investments in KI an und die Aktien von Bitcoin Minern reagierten prompt: Cipher Mining (CIFR) und Clean Spark (CLSK) machten jeweils ein Tagesplus von 18 Prozent, bei IREN waren es 15 Prozent. Situationen, in denen Bitcoin seitlich oder im Minus notiert und BTC Miner trotzdem pumpen, könnten wir zukünftig häufiger erleben.

Fazit: Bitcoin fürchtet weitere Verluste in nervöser Umgebung

Die Deutsche Bank liefert Denkanstöße für die Bewertung von Bitcoin, Fakten gibt es von den Märkten. Eine gewisse Erleichterung erfährt Bitcoin dadurch, dass nach Unten bislang die Unterstützungslinie an der Marke von 80.000 US-Dollar hält. Aber nach Oben bleiben nachhaltige Impulse aus, die Bitcoin ETFs haben auch gestern wieder Kapitalabflüsse hinnehmen müssen. Kurzfristig zumindest wäre eine deutliche Trendwende der Bitcoin Preiskurve eine Überraschung – diese Erkenntnis verfestigt sich.


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