Das Stablecoin Projekt Stable bringt am 8. Dezember seine eigene Kryptowährung auf den Markt. Doch 50 Prozent aller STABLE sind für das Team und frühe Investoren reserviert – für kritische Anleger eine rote Flagge.
Im Sommer haben die USA durch das Gesetzespaket Genius die Krypto-Sparte Stablecoins legalisiert – spätestens seitdem wittern diverse junge Projekte ihre Chancen. Stable hat nun für den kommenden Montag den Launch des Mainnets und seines eigenen Altcoins angekündigt. Aber die ebenfalls erst jetzt öffentlich gemachte Tokenverteilung bei STABLE wirkt aus der Zeit gefallen und sollte kritischen Anlegern zu Denken geben.
50 Prozent aller STABLE für Team und frühe Investoren sind Warnzeichen
100 Milliarden STABLE sind zu verteilen und genau die Hälfte steht den Plänen zufolge dem Team und frühen Investoren zu. Diese müssen ihre Coins zwar mindestens ein Jahr lang halten und können ihre STABLE Zuteilungen dann erst in Tranchen bis Ende 2029 zu Geld machen. Doch auf der anderen Seite kommen zum Börsendebüt am 8. Dezember nur etwa 18 Prozent aller STABLE auf den Markt. Begünstigt werden Teilnehmer von Airdrops, Kampagnen und ähnlichen Aktionen mit insgesamt 10 Milliarden STABLE, weitere 8 Milliarden werden für die Entwicklung des Ökosystems freigeschaltet. Die gewaltigen 50 Milliarden STABLE, mit denen sich Team und frühe Investoren belohnen wollen, sind in diesem Kontext ein Warnzeichen für künftigen Preisdruck.
Fragen darf man sich als Anleger auch, woher der STABLE Altcoin spürbaren Geldwert beziehen soll. Er dient nicht einmal als Zahlungsmittel für Gebühren auf der Stable Blockchain, dort ist Tether (USDT) die einzige Option. Der STABLE Coin ist als Stimmzettel bei Selbstverwaltung vorgesehen und kann zum Staking eingesetzt werden – solche Konzepte strahlen nur sehr begrenzt Attraktivität aus. Das Stable Projekt will Transaktionen mit dem Stablecoin Marktführer Tether (USDT) auf seiner eigenen Blockchain besonders effizient und zu niedrigen Gebühren organisieren. Die Kryptobörse Bitfinex ist strategischer Partner und Tether CEO Paolo Ardoino steht Stable beratend zur Seite.
Stablecoin Projekt Plasma: XPL ist nach Börsendebüt abgestürzt
Aber Beobachter erinnern an Plasma (XPL). Auch dieses Projekt will in der Sparte Stablecoins punkten und durfte sich Ende September zum Börsendebüt von XPL über große Nachfrage freuen. Bei Plasma stehen wie bei Stable Team und frühen Investoren je 25 Prozent aller Token zu – das wurde im anfänglichen XPL Hype wohl von vielen Anlegern unterschätzt. Obwohl die 50 Prozent aller Plasma für Team und frühe Investoren erst ab September 2026 schrittweise verkauft werden dürfen, ist XPL schon fast 90 Prozent von seinen anfänglichen Hochs abgestürzt. Mit Stable verbindet Plasma nicht nur fragwürdige Tokenverteilung und der Fokus auf Tether. Beide Projekte haben auf ihren Roadmaps zentrale Details wie Apps oder Module für Dezentralisierte Finanzen (DeFi) für die Zukunft angekündigt, zum Börsenstart können sich weder Stable noch Plasma auf abgeschlossene Vorarbeit stützen.
Fazit: STABLE scheint Fehler von Plasma zu wiederholen
Mit Schlagworten wie „Stablecoin Boom“ und „Rekordgeschwindigkeit“ haben Stable und Plasma Werbung betrieben, das diente wohl auch als Ablenkung von Tokenverteilung. Du als Anleger solltest Dir gut überlegen, ob Du wirklich auf den STABLE Zug aufspringen willst – ein schmerzliches Erwachen scheint vorgezeichnet. Realistisch betrachtet ist nicht einmal ausgemacht, ob Tether und andere etablierte Stablecoins wirklich zusätzliche Blockchains brauchen, um den Umgang zu vereinfachen und ohnehin schon niedrige Gebühren zu senken. Wir wären wenig überrascht, wenn STABLE mittelfristig zum Shitcoin wird, XPL bei Plasma ist eine entsprechende Mahnung.

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