Bereits zum zweiten Mal innerhalb der letzten zwölf Monate hat die Kryptobörse Coinbase die Konten von Gab und Gab-Gründer Andrew Torba geschlossen. Gab wird die Unterstützung von Rechtsextremismus vorgeworfen. Die Ereignisse werfen die Frage auf, ob sich eine Kryptobörse politisch positionieren darf.
In den USA ist das soziale Netzwerk Gab heftig umstritten: Gegründet im August 2016 von Andrew Torba versteht sich Gab selbst als Plattform für freie Meinungsäußerung und unzensierte Informationen. Kritiker sehen in Gab einen Sammelpunkt für Rechtsxtremisten und Rassisten. Nun teilte Gab auf Twitter mit, dass die Kryptobörse Coinbase die Konten von Gab und Andrew Torba geschlossen habe.
As predicted: the on ramps and off ramps (exchanges) are going to start censoring not only companies, but also individuals. @coinbase has now banned both Gab's merchant account and Andrew Torba's personal account.
Decentralized exchanges are the future. pic.twitter.com/LXkjblrdgu
— Gab.com (@getongab) January 4, 2019
Bereits im Juni 2018 war Coinbase ähnlich vorgegangen, hatte sich dann aber dazu entschieden, Gab und Torba wieder as Kunden zu akzeptieren. Neben Coinbase haben sich auch PayPal und Stripe von Gab distanziert und auch auf Medium dürfen keine Gab Artikel mehr publiziert werden. Darüber hinaus hat auch die Domain registrierungsstelle GoDaddy Abstand von Gab genommen.
Kryptowährungen und Politik – wo liegt das Problem?
Gab sieht sich nun in der Rolle eines Märtyrers und wirbt für dezentralisierte Kryptobörsen, bei denen niemand mehr ausgesperrt werden könnte. Der englischsprachige Wikipedia-Eintrag zu Gab zeigt unterdessen deutliche Beweise für offenen Antisemitismus bei Gab. Nur ist Gab auch verantwortlich dafür, was seine Nutzer posten? Ist es mit der Idee von Kryptowährungen zu vereinbaren, Investoren aufgrund ihrer politischen Positionen ihr Geschäft zu erschweren? Coinbase kommentierte die Situation bislang nicht, sieht sich aber offenbar gemeinsam mit PayPal und Co. auf der politisch korrekten Seite. In der Vergangenheit wurden in den USA auch Organisationen wie Wikileaks das Einsammeln von Spenden schwer gemacht. Dem politisch interessierten Teil der Krypto-Szene stehen Grundsatzdiskussionen noch bevor, wie man mit Extremisten und von der US-Regierung geächteten Organisationen umgehen will.
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