Binance: Neuer CEO schärft Strategie – Gründer CZ darf USA nicht verlassen

Bei Binance wird die Geschäftsstrategie nachjustiert. Der neue CEO Richard Teng betont den Spagat zwischen Innovation und Regulierung. Auch zu Binance Gründer und Ex-CEO Changpeng Zhao (CZ) gibt es News.

Mehr als 160 Millionen Kunden zählt die weltgrößte Kryptobörse Binance nach eigenen Angaben – und die fragen sich natürlich, was sich nach dem Führungswechsel von Gründer CZ zum neuen CEO Richard Teng passiert. Ein erster offizieller Blogpost von Teng gibt frühe Antworten. Binance trete nun in eine Phase „verantwortlichen Wachstums“ ein, schreibt Teng. Das darf man als elegante Umschreibung des vor einer Woche verkündeten 4,3 Milliarden schweren Deals mit der US-Justiz interpretieren.

Teil des außergerichtlichen Vergleichs war auch der Rücktritt von CEO und Binance Gründer Changpeng Zhao (CZ) . Dieser erlebte nun in den USA einen juristischen Rückschlag. Ein Gericht verschob die Entscheidung, ob CZ in seine Wahlheimat Vereinigte Arabische Emirate ausreisen darf, bevor ihm im Februar ein Prozess bevorsteht. Darüber berichtet unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters. Zhao hatte ein Schuldeingeständnis für Gesetzverstöße gegen Geldwäsche und Sanktionspolitik abgegeben. Ihm drohen nach bisherigen Informationen 18 Monate Haft. Jetzt macht das US-Justizministerium “Fluchtgefahr“ geltend und das Gericht muss prüfen, ob CZ – wie ursprünglich gedacht – gegen Kaution temporär die USA verlassen darf.

Der neue CEO Teng erwähnt den Binance Übervater CZ derweil nur noch in einem Nebensatz. Stattdessen betont er, dass Binance finanziell gesund dastehe und alle Kundeneinlagen 1:1 abgesichert seien. Im November 2022 erlebte die US-Kryptobörse FTX einen Bankrun, der zur Insolvenz führte. Bei Binance ist bisher ein Kapitalabfluss von etwa 2 Milliarden US-Dollar seit dem US-Justizdeal zu beobachten, der bei Einlagen von insgesamt fast 60 Milliarden US-Dollar problemlos bewältigt wurde. Teng will die Binance Kunden offensichtlich beruhigen.

Auf der Hand liegt auch, dass Teng die Anstrengungen von Binance erklärt, Regeln und Gesetze einzuhalten. Fehler der Vergangenheit sollen sich nicht wiederholen. Er deutet an, Binance sehe nicht nur Mission „Freiheit des Geldes“, sondern zunehmend auch vielfältige Möglichkeiten für die Kryptoindustrie im Web3.

Fazit: Binance demonstriert auch mit neuem CEO Teng Selbstbewußtsein

Grob gerechnet findet bei Binance rund die Hälfte des globalen Handels mit Bitcoin und Co. statt. Aus dieser starken Position heraus muss CEO Teng nun versuchen, Innovationskraft und -tempo beizubehalten, ohne nächste Konflikte zwischen Binance und Regulierungsbehörden zu provozieren. Eine Herkulesaufgabe. Der in der Kryptoszene zumeist bewunderte CZ darf dabei nicht helfen. Die Zukunft des Krypto-Milliardärs wird vorerst von der US-Justiz bestimmt.




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