
Bitcoin notiert seit dem Wochenende in einem Korridor zwischen 105.000 und 110.000 US-Dollar. Experten sprechen von Bodenbildung und geben sich vorsichtig optimistisch für Bitcoin in den kommenden Wochen.
Der viel beschworene „Uptober“ hat Bitcoin bereits ein neues Allzeithoch von gut 126.000 US-Dollar beschert, aber auch ein Monatstief von 105.000 US-Dollar am Wochenende. Anleger fragen sich: Bleibt die Bitcoin Preiskurve im Achterbahn-Modus oder steht eine Richtungsentscheidung bevor? Fachleute sehen die Situation als Bodenbildung bei Bitcoin, von wo aus wieder Zugewinne möglich sein sollten. Aber sie nennen auch Faktoren, von denen sich Bitcoin nicht abkoppeln kann:
– Peter Chung von Presto Research verweist auf den am 29. Oktober bevorstehende Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Deren Chef Jerome Powell hat zuletzt mehrfach eine Zinssenkung angedeutet, welche der Bitcoin Preisentwicklung üblicherweise gut tut. Denn bei niedrigeren Festzinsen neigen Anleger dazu, Investments in Anlageklassen wie Bitcoin umzuschichten, bei denen Risiko mit Gewinnchancen einhergeht. „Ich glaube, Bitcoin Bodenbildung setzt ein“, sagt Chung und erwartet anschließend einen BTC Aufwärtstrend.
– Für Derive Labs äußert sich Sean Dawson ähnlich. Aber er hebt neben der Zinspolitik der Fed den Einfluss der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China auf die Preiskurve von Bitcoin hervor. China hat zuletzt den Export von Seltenen Erden streng limitiert, US-Präsident Donald Trump antwortete mit Drohungen von Strafzöllen über 100 Prozent. Nun sollen Verhandlungen die Situation beruhigen. „Bitcoin reagiert extrem sensibel auf diese Gespräche“, sagt Dawson. Er erinnert daran, dass Bitcoin in diesem Jahr immer dann unter Druck geriet, wenn Trump Handelszölle aggressiv einsetzen wollte. Falls eine positive Einigung zwischen China und den USA erzielt wird, sei der Weg frei für eine Bitcoin Rallye, meint Dawson.
– Mittelfristig sehen Chung und Dawson wie auch andere Experten eine expansive Geldpolitik der Fed voraus, die Bitcoin in die Hände spielt. Trump drängt Powell dazu, Zurückhaltung aufzugeben und durch frisches Kapital die Wirtschaft anzukurbeln. Mehr Liquidität kommt meist auch bei Bitcoin an, weil das „digitale Gold“ dann als Absicherung vor Inflation dienen soll.
Fazit: Bitcoin Preiskurve von US-Politik beeinflusst
Präsident Trump hat mit seiner Politik Bitcoin in diesem Jahr schon mehrfach deutlich ins Plus oder Minus geschickt, seine Wortmeldungen kommen häufig überraschend und schüren Nervosität. Diese Erfahrungen können und wollen Analysten nicht ausklammern, entsprechend vorsichtig formulieren sie ihre Bitcoin Prognosen. Einmal mehr richtet sich auch der Blick auf die Bitcoin ETFs, die sich als Richtungsweiser zeigen. In der Vorwoche mussten die Bitcoin ETFs unter dem Eindruck der Spannungen zwischen China und den USA spürbare Kapitalabflüsse von 1,2 Milliarden US-Dollar hinnehmen, der gestrige Montag endete mit moderaten 40 Millionen US-Dollar Minus. Wenn die Bitcoin ETFs wieder anfangen, Kapital anzuziehen, sollte sich das auch bei den BTC Preisen widerspiegeln.
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