Bitcoin pumpt sich in dieser Woche von einem Allzeithoch zum nächsten, neuer Stand sind gut 93.000 US-Dollar. Anleger fragen sich: Ist das schon der Höhepunkt für Bitcoin oder sollte man nun erst recht investieren?
Bitcoin (BTC) zeigt sich seit dem Wahlsieg von Donald Trump auf Rekordjagd, gestern Abend wurde ein neues Allzeithoch von gut 93.000 US-Dollar notiert. Fast täglich erreicht die Preiskurve von Bitcoin seit der US-Wahl mit dem Sieger Donald Trump neue Höchststände. Gilt jetzt wirklich „Up only“ für die Krypto-Leitwährung BTC und macht es für Anleger weiterhin Sinn, bei Bitcoin einzusteigen oder zuzukaufen?
Vom Chefstrategen bei Bitwise, Matt Hougan, gibt es zu dieser Frage aktuell eine spannende Analyse, die sich auf mittel- und langfristige Bitcoin Zukunftschancen konzentriert. Bitwise gehört zum Kreis derer, die im Januar erstmals Bitcoin ETFs auf den Markt brachten – Hougan ist also nah dran am Geschehen. Er vertritt jetzt die These, bis zu Preisen von 500.000 US-Dollar pro Bitcoin sei man mit einem Investment „früh“. Das momentan oft aufgerufene Preisziel von 100.000 US-Dollar für BTC wirke wie „um die Ecke“, schreibt Hougan, und rechnet dann vor, warum er ganz andere Preisregionen für Bitcoin erwartet:
– Die Trump Präsidentschaft werde wie andere Regierungen weltweit nicht daran vorbeikommen, die Schuldenberge zu erhöhen. In solcher Atmosphäre steige erfahrungsgemäß die Nachfrage nach Wertspeichern – und neben Gold komme jetzt auch Bitcoin ins Spiel.
– Gold sei in der öffentlichen Meinung schon als Wertspeicher akzeptiert und bei Zentralbanken verankert, so Hougan. Bei den Bitcoin ETFs werde es hingegen immer noch als große Nachricht verkauft, wenn etwa Pensionsfonds investieren oder große Hedgefonds anfangen, BTC positiv zu bewerten.
– Erst wenn Bitcoin als Wertspeicher „so langweilig“ wie Gold wirke, sei dem Anstieg der Preiskurve ein erstes Stoppschild gesetzt, argumentiert Hougan. Er beziffert die Marktkapitalisierung von Gold auf rund 18 Billionen US-Dollar weltweit, die von Bitcoin liegt bei knapp 2 Billionen US-Dollar.
– Die beiden führenden Wertspeicher Bitcoin und Gold kommen also zusammengezählt auf 20 Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung. Hougan prognostiziert, dass sich dieses Kapital mittelfristig ungefähr 50:50 auf Bitcoin und Gold aufteilen wird.
– Knapp 20 Millionen der maximal 21 Millionen Bitcoin sind bereits im Umlauf. Dies kombiniert mit einer zu erwartenden Marktkapitalisierung von 10 Billionen US-Dollar führt Hougan zu 500.000 US-Dollar pro Bitcoin.
– Doch wer soll auf der Käuferseite solche Preise für Bitcoin akzeptieren, fragt Hougan? Hier kommen erneut die Zentralbanken und Regierungen ins Spiel, die nach seinen Zahlen rund 20 Prozent der weltweiten Goldreserven halten, aber nur 2 Prozent aller Bitcoin.
– Donald Trumps Vorstoß einer staatlichen Bitcoin Reserve für die USA ist schon als Gesetzesvorlage vorhanden, die Senatorin Cynthia Lummis vorgelegt hat. Demnach solle die USA in den kommenden fünf Jahren eine Million Bitcoin ankaufen, was knapp 5 Prozent aller BTC wären.
– Und wenn die USA Bitcoin ähnlich wie Gold zu einer Basis seiner Geldpolitik macht, werden andere Staaten nachziehen müsse, meint nicht nur Hougan. Die Kluft zwischen den aktuellen Bitcoin Preisen und seiner Projektion von 500.000 US-Dollar schließt sich hier scheinbar mühelos und mathematisch nachvollziehbar.
Fazit: Bitcoin Potenzial endet nicht bei 100.000 US-Dollar – Prognosen
Bernstein schrieb zuletzt Schlagzeilen mit dem neuen Preisziel von 200.000 US-Dollar pro Bitcoin und der Empfehlung „Kauft alles, was da ist“. Hougan von Bitwise hat natürlich auch Firmeninteressen daran, dass der jetzige Bitcoin Boom nicht abrupt endet. Aber mit einer staatlichen US-Reserve in BTC würden tatsächlich Rahmenbedingungen für die Bewertung signifikant geändert, erinnert sei auch an wiederkehrende Gedankenspiele zu Bitcoin als Weltwährung. Hougan wirft so zudem die Marke von 1 Millionen US-Dollar pro Bitcoin in den Ring, betont aber parallel: Es gibt nicht einmal eine Garantie für 100.000 US-Dollar als BTC Preis und seine Prognose kommt nicht ohne die „Wenn´s“ aus, welche Gold, Wertspeicher und Zentralbanken beziehungsweise Regierungen für die Zukunft von Bitcoin einbeziehen.
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