Bitcoin in fragilen Krisenstaaten überdurchschnittlich beliebt, steigender Einfluss von Iran, Venezuela & Co.

3 der 5 Länder mit der höchsten Bitcoin-Nachfrage auf Google weisen einen überdurchschnittlich hohen Score bei dem Fragile State Index auf, der die Funktionsfähigkeit von Staaten angibt. Dies geht aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervor. Auch in puncto Hashrate-Verteilung zeigt sich ein wachsender Einfluss von fragilen Staaten sowie Schwellenländern. 

China ist nach wie vor für 65,1 Prozent der weltweiten Hashrate verantwortlich, wie Daten der Universität Cambridge belegen. Von September 2019 bis April 2020 verringerte sich der Anteil des Reichs der Mitte allerdings um 10,5 Prozentpunkte. Im Gegenzug steigt der Anteil der Rechenleistung bei Ländern wie Russland, Iran, Venezuela sowie Kasachstan. Unter den 10 Staaten mit dem höchsten Anteil an der Bitcoin-Hashrate befinden sich nur 2 in der Top Ten jener Länder mit dem höchsten Bruttoinlandsprodukt pro Kopf.

Hohe Bitcoin-Nachfrage in Afrika

Unterdessen zeigen Daten des Suchmaschinenbetreibers Google, dass Nigeria weltweit das Land mit der größten relativen Bitcoin-Nachfrage ist. Der Google-Trend-Score rangiert hier auf dem höchstmöglichen Wert von einhundert. Zwar folgt hierauf Österreich sowie die Schweiz, doch mit Südafrika und Ghana sind in der Top 5 der Länder mit dem höchsten Suchvolumen zwei weitere afrikanische Staaten vertreten.

Nigeria, Südafrika sowie Ghana weisen wiederum einen überdurchschnittlich hohen Score bei dem Fragile State Index auf. Gemäß der Forscher ist die Funktionsfähigkeit der Staaten hier eingeschränkt. Insbesondere Nigeria – dem Staat mit der höchsten Nachfrage – attestieren die Forscher mannigfaltige Probleme. Diese Korrelation führt zu der These, dass das Bitcoin Potential vor allen Dingen in Krisenstaaten zum Tragen kommt. Ein Blick auf die jüngste Entwicklung rund um Covid-19 scheint dies zu bestätigen.

So zeigt sich, dass die Nachfrage nach Kryptowährungen nicht nur in politisch und wirtschaftlich angespannten Staaten hoch ist. Insbesondere externe Schocks scheinen der Digitalwährung Bitcoin einen Aufwind zu verleihen. So erreichte die Google-Nachfrage am 15.-21. März dieses Jahres ein 2-Jahres-Hoch – just in dem Moment, als die Covid-19-Pandemie weltweit für große Verunsicherung sorgte.

Große Differenz bei Altcoin und Bitcoin Prognosen

Zwar erhöhte sich die Nachfrage im Angesicht der Corona-Krise weltweit. Dennoch geht aus der Infografik hervor, dass die Einstellung der Bürger stark variiert. Die größte Zuversicht gegenüber der Zukunft der Kryptowährung wird in der Türkei geäußert. Hier glauben 62 Prozent an das Potential von Bitcoin & Co.

Insgesamt lassen es die Daten nahe liegend erscheinen, dass insbesondere Bitcoin tatsächlich als Krisenwährung fungiert. Dies zeigt sich darin, dass BTC einerseits in fragilen Staaten beliebt ist, und andererseits, dass die Nachfrage während externer Schocks stark ansteigt.