
Milliardär Tim Draper erwartet Bitcoin Preise von 250.000 US-Dollar noch in diesem Jahr. Bis 2035 werde BTC den Dollar ablösen, prognostiziert der Risikokapitalgeber. Auch zu Künstlicher Intelligenz hat Draper steile Thesen.
Sechs Tage in Folge notiert Bitcoin jetzt bereits über 100.000 US-Dollar und die Lust auf mehr ist groß unter Anlegern. Da kommt die Prognose des Milliardärs Tim Draper passend. In einem Exklusiv-Interview mit Coindesk sagt Draper, der Preis von Bitcoin werde bis Jahresende auf 250.000 US-Dollar steigen. Draper ist in der Kryptoszene prominent, weil er in 2014 fast 30.000 Bitcoin für 19 Millionen US-Dollar ersteigerte. Die BTC waren von US-Behörden beim Online-Schwarzmarkt Silk Road beschlagnahmet worden, ihr Marktwert beträgt momentan gut 3 Milliarden US-Dollar.
Draper sieht für das kommende Jahrzehnt einen internationalen Siegeszug von Bitcoin bevor. Ein Grund dafür sei die Schwäche des US-Dollars, der gegen andere westliche Währungen durchschnittlich so niedrig notiert wie zuletzt vor drei Jahren. Wenn es erst einmal möglich sei, Essen, Kleider, Unterkunft und Steuern mit Bitcoin zu bezahlen, brauche niemand mehr den Dollar, meint Draper. Seine Position gegenüber Stablecoins wie Tether ist skeptisch. Auf der einen Seite seien Stablecoins für Bürger oft eine erste Brücke hin zu Bitcoin. Auf der anderen Seite sind Stablecoins wie der US-Dollar Inflation hilflos ausgeliefert, wenn Regierungen Geld drucken lassen, sagt Draper.
Bitcoin Preise von 250.000 US-Dollar prognostiziert Draper nicht erstmals
Manches von dem, was Draper nun von sich gibt, ist nicht zum ersten mal zu hören. Einen Bitcoin Preis von 250.000 US-Dollar hatte er auf YouTube beispielsweise bereits in 2019 vorhergesagt und damit damals meilenweit danebengelegen. Auch seine Thesen zu Bitcoin als künftiger globaler Leitwährung sind wieder in Mode, unsere Infografik aus dem April zu diesem Thema findest Du hier. Draper erinnert den kleineren Crash von drei US-Banken in 2023, die mit der Kryptoindustrie kooperierten. Damals habe er erlebt, wie 15 Unternehmen aus seinem Portfolio keine Gehälter mehr auszahlen konnten. Seitdem empfehle er jedem Unternehmen, in welches er investiere, einen Teil der Reserven in Bitcoin zu halten.
Als Risikokapitalgeber ist Draper eine Legende. Skype, Tesla, Twitch und das chinesische Baidu stehen auf der Liste von Unternehmen, bei denen Draper früh einstieg. In den letzten Jahren bewies er mit Investments bei Coinbase und Robinhood einen guten Riecher. Nun redet Draper gerne über Gentechnik und Künstliche Intelligenz (KI). In diesem Bereich werde man über die nächsten 50 Jahre unglaubliche Fortschritte erzielen und mit Tieren kommunizieren können. Dann werde man von Ameisen über die Organisation der Bevölkerung lernen können und von Vögeln über Wind und Wetterprognosen, glaubt Draper. Seine Fortschrittsgläubigkeit reicht also weit über Bitcoin hinaus, politisch hat der 66-Jährige im letzten Wahlkampf sowohl für Donald Trump als auch Gegenkandidatin Kamala Harris gespendet.
Fazit: Bitcoin Thesen von Tim Draper – Fantasien oder Realismus?
Auf X (früher Twitter) hat Draper schon Anfang Mai den US-Dollar angezählt und Bitcoin als Ersatz propagiert. Gold komme nicht in Frage, weil das Edelmetall bei Transport, Aufbewahrung und als Zahlungsmittel Probleme mit sich bringe. Man darf Tim Draper also als Bitcoin Maximalisten einstufen. Doch auch die Standard Chartered Bank prognostiziert 200.000 US-Dollar pro BTC in diesem Jahr und HashKey in Hongkong setzte das Bitcoin Preisziel für 2025 gar auf 300.000. Wie Draper betonen auch diese Vorhersagen Inflationsgefahren und relative Schwäche des US-Dollars als Pluspunkte für Bitcoin. Beim Wettmarkt Polymarket scheint es derweil wie ausgemacht, dass BTC in diesem Jahr mindestens sein bisheriges Allzeithoch von gut 109.000 US-Dollar übertrifft – demnach ist es für ein Investment in Bitcoin noch nicht zu spät.
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