Erste Wortmeldungen aus dem Team Trump zu Bitcoin Reserven der USA sind zögerlicher als erhofft. Doch derzeit 9 US-Bundesstaaten beschäftigen sich mit eigenen Lösungen. Bitcoin Reserven – wie ist der Stand der Dinge?
Eine Woche nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump ist Bitcoin (BTC) auf Preise knapp unter 100.000 US-Dollar zurückgefallen – eine Ursache dafür dürfte sein, dass sich das Trump Team mit dem Wahlversprechen Bitcoin Reserven auffällig zurückhält. Aber bereits neun US-Bundesstaaten könnten individuell vorpreschen und eigene Bitcoin Reserven anlegen. Schauen wir uns doch die Details an:
– In Texas liegt seit Dezember ein Gesetzentwurf für eine strategische Bitcoin Reserve vor, über den demnächst abgestimmt werden soll. Er fordert, dass von Texas verwaltete Bitcoin mit einer Haltefrist von mindestens 5 Jahren versehen werden und Texaner ihrem Bundesstaat BTC spenden dürfen. In Texas sind zudem viele Bitcoin Miner ansässig, die Steuern gerne in BTC begleichen würden.
– In Pennsylvania ist der Vorschlag zu einer Bitcoin Reserve seit November 2024 aktuell. Er sieht vor, bis zu 10 Prozent aus den Rücklagen der Kasse des Bundesstaats in Bitcoin Reserven zu investieren, was auf fast 1 Milliarde US-Dollar hinauslaufen könnte.
– In Ohio nimmt die Diskussion über eine Bitcoin Reserve seit Dezember 2024 an Fahrt auf. Einen Vorschlag dazu hat der republikanische Abgeordnete Derek Merrin vorgelegt, der auf eine Umsetzung in 2025 hofft.
– In New Hampshire ist zwar offiziell von einer „Krypto Reserve“ die Rede, doch der zugehörige Gesetzesentwurf aus diesem Monat setzt eine Bedingung: Kryptowährungen für die Reserve müssen eine Marktkapitalisierung von mindestens 500 Milliarden US-Dollar aufweisen. Dieses Kriterium erfüllt bislang nur Bitcoin. New Hampshire berät auch darüber, ob Krypto Reserven dafür eingesetzt werden sollten, durch Staking oder Leihgeschäfte Zinsen zu erwirtschaften.
– In North Dakota ist eine Resolution zu einer Krypto Reserve seit Mitte Januar der Ausgangspunkt, ein konkreter Gesetzvorschlag soll folgen.
– In Wyoming sind die Vorbereitungen für eine Bitcoin Reserve schon weiter gediehen, der dortige Gesetzentwurf sieht vor, bis zu 3 Prozent der Rücklagen aus diversen Kassen des Bundesstaats in BTC anzulegen. Wyoming arbeitet auch ein einem eigenen Stablecoin.
– In Massachusetts legt man sich noch nicht fest, ob eine reine Bitcoin Reserve das Ziel ist oder auch andere Kryptowährungen in Frage kommen. Bis zu 10 Prozent eines Notfallfonds könnten in Krypto angelegt werden, heißt es in dem dortigen Vorschlag, der auch beinhaltet, sorgfältig zu prüfen, ob Bitcoin Rücklagen etwa durch Leihgeschäfte zusätzliche Rendite generieren könnte.
– In Oklahoma setzt man wie in New Hampshire eine Marktkapitalisierung von mindestens 500 Milliarden für eine Kryptowährung voraus, damit sie Teil einer Kryto Reserve werden könnte. Stand heute ist das einzig und allein Bitcoin und so fokussiert sich auch der Gesetzentwurf auf eine BTC Reserve.
– Utah hat vor einer Woche den Vorschlag für eine Krypto Reserve registriert, der wie in Oklahoma und New Hampshire mit der Hürde 500 Millionen US-Dollar Marktkapitalisierung versehen ist, was auf Bitcoin hinausläuft.
Fazit: US-Bundesstaaten nehmen Bitcoin Reserven ernst
Noch ist in keinem der neun betroffenen US-Bundesstaaten eine endgültige Entscheidung zu Bitcoin und/oder Krypto Reserven gefallen. Aber Trump im Weißen Haus hat Dynamik geschaffen und es wirkt immer wahrscheinlicher, dass Krypto Reserven auch auf Bundesebene keine theoretische Angelegenheit bleiben. Nur ganz so schnell, wie sich die Kryptoszene staatliche Bitcoin Reserven wünscht, laufen die Vorbereitungen dann doch nicht. Vorhersehbar ist: Wenn Team Trump oder ein US-Bundesstaat in Sachen Bitcoin Reserve Tatsachen schafft, ergeben sich Domino-Effekte über die USA hinaus. In Deutschland beispielsweise hat FDP-Chef Christian Lindner Ende Dezember eine Diskussion zu Bitcoin Reserven angestoßen, andere EU-Länder beobachten die Situation aufmerksam.
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