Bitcoin Strategie von MicroStrategy: Milliardenschwer und riskant für BTC

Das Nasdaq-Unternehmen MicroStrategy setzt seit 2020 auf Bitcoin (BTC) und hat damit eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Jetzt will MicroStrategy weitere 42 Milliarden US-Dollar in Bitcoin investieren – ein Deal mit Risiken?

Rund 1,2 Prozent aller Bitcoin (BTC) befinden sich im Besitz von MicroStrategy – das Nasdaq-Unternehmen hat sich seit 2020 zum größten Bitcoin Eigentümer weltweit entwickelt. Aber damit nicht genug: Letzte Woche verkündete MicroStrategy den Plan, sich in den kommenden 3 Jahren 42 Milliarden US-Dollar Finanzmittel zu beschaffen und damit weitere Bitcoin zu kaufen. Marktbeobachter melden Zweifel an, ob das Vorhaben solide finanzierbar ist und ob Bitcoin den geballten Einfluss von MicroStrategy verkraftet.

Besonders kritisch äußert sich eine Analyse von Coinshares. Bislang war es MicroStrategy gelungen, Kredite für Bitcoin Käufe zu Zinssätzen nahe Null abzuschließen und Verbindlichkeiten zumindest teilweise durch Einnahmen aus einem Software-Geschäft zu bedienen. Aber laut Coinshares belaufen sich die MicroStrategy Verbindlichkeiten aktuell „nur“ auf gut 4,2 Milliarden US-Dollar. Die Bitcoin auf der Habenseite sind bei jetzigen Marktpreisen gut 18 Milliarden US-Dollar wert und wurden für knapp 10 Milliarden US-Dollar eingekauft. MicroStrategy wird sich mit 42 Milliarden US-Dollar, von denen die Hälfte fremdfinanziert werden soll, in neue Sphären vorwagen. Coinshares warnt, dass sich dadurch auch die finanzielle Balance im Unternehmen ändern wird und Anleger Risiken wie Steuerzahlungen von MicroStrategy und den Cash-Flow für die Kreditfinanzierung im Auge behalten sollen.

Denn eins ist klar: MicroStrategy wird mit seinem Drei-Jahres-Plan noch abhängiger von Bitcoin als bisher. Wäre das Unternehmen gezwungen, Teile seiner Bitcoin Reserven zu verkaufen, dürfte dies den Kryptomarkt schocken. Allein die Idee, dass sich bei MicroStrategy künftig mehrere Prozent aller BTC ballen, beunruhigt Teile der Kryptoszene – Dezentralisierung jedenfalls lebt MicroStrategy nicht vor. Und die Geschichte der Kryptoindustrie hat beispielsweise mit dem Bitcoin Fonds von Grayscale, der jetzt ein ETF ist, schon vorgeführt, wie übergroße Marktteilnehmer zum systemischen Risiko werden können.

Fazit: Bitcoin und MicroStrategy – eine gesunde Zweckgemeinschaft?

Der Aktienkurs von MSTR (MicroStrategy) liefert einen Anhaltspunkt, wie die Märkte die 42 Milliarden Wette auf Bitcoin einstufen. MSTR verlor im Anschluss an die Veröffentlichung der BTC Strategie für 2025 bis 2027 deutlich und das in einem Marktumfeld, in dem Bitcoin selbst Zugewinne verbuchte. Eine Rolle spielt hier auch, dass schon zuvor Berechnungen die Runde machten, welche aufzeigten: Wer über MSTR indirekt in Bitcoin investiert, muss dabei einen Premium-Aufschlag von 200 Prozent und mehr in Kauf nehmen – ob dieser sich lohnen kann, hängt entscheidend davon ab, ob MicroStrategy Wege findet, seine gewaltige BTC Liquidität in eine passive und risikoarme Einnahmequelle zu verwandeln. Man wird MicroStrategy differenziert beobachten müssen, um den Einfluss auf Bitcoin seriös einzuschätzen.


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