
In der Kryptoszene freut man sich auf den Bitcoin „Uptober“. Das Wortspiel bezieht sich auf den Oktober und historisch belegten Zugewinne für die Preiskurve von Bitcoin. Ein Blick auf Fakten hilft, die Dynamik zu verstehen.
Endlich Oktober oder besser gesagt „Uptober“ – das Gefühl geht um unter Bitcoin Anlegern. Denn längst ist es kein Geheimnis mehr, dass die Preiskurve von Bitcoin im Oktober normalerweise deutlich im Plus liegt. Statistiken von Coinglass zeigen: Seit 2013 hat Bitcoin den „Uptober“ nur zweimal mit Verlusten abgeschlossen und im Durchschnitt satte 20 Prozent Plus gemacht. Woran liegt das und darf man auch dieses Jahr wieder mit einem starken Oktober für BTC rechnen?
– Saisonale Einflüsse auf die Finanzmärkte sind nichts Neues, der „rote September“ ist über die Kryptoszene hinaus bekannt. Viele Unternehmen schließen ihr Finanzjahr im September ab, ordnen dabei ihr Portfolio und nehmen auch überschaubare Verluste in Kauf. Für Bitcoin bringt der September seit 2013 durchschnittlich 3,1 Prozent Kursverluste mit sich. Aber der diesjährige September endete für Bitcoin mit gut 5 Prozent Plus.
– BTC notiert aktuell bei gut 114.000 US-Dollar und damit so hoch wie noch nie an einem 1. Oktober. Die Latte für einen „Uptober“ ist also auf Rekordniveau, 20 Prozent Zugewinne würden für Bitcoin ein neues Allzeithoch bei rund 140.000 US-Dollar bedeuten.
– Die durchschnittlichen Plusraten für Bitcoin im Oktober sehen auch deshalb so eindrucksvoll aus, weil nach einem normalen „roten September“ die Ausgangslage schwach ist. Dieser Effekt ist in 2025 nicht gegeben, BTC ist momentan nur 8 Prozent von seinem Allzeithoch bei 124.500 aus dem August entfernt.
– Makroökonomisch bringt der Bitcoin Oktober 2025 Fragen mit sich. Wie lange wird es brauchen, bis in den USA der heute in Kraft getretene Shutdown aufgelöst wird? Senkt die US-Notenbank Fed tatsächlich zum Monatsende den Leitzins erneut und hilft dadurch der Bitcoin Preisentwicklung?
– Auch weltpolitisch beinhaltet dieser Oktober Risiken: Im Krieg Russlands gegen die Ukraine ist kein Ende abzusehen. Ob der von US-Präsident Donald Trump vermittelte Friedensplan zwischen Israel und Gaza wirklich funktioniert? Bitcoin reagiert sensibel auf Ungewissheiten.
– Auf der positiven Seite für BTC: Die Bitcoin ETFs in den USA ziehen wieder an und haben in dieser Woche bereits fast 1 Milliarde US-Dollar Kapitalzufluss verbucht. Im Oktober 2024 flossen gut 5 Milliarden US-Dollar Richtung Bitcoin ETFs. Solche Dynamiken sprechen für BTC.
– Auch der psychologische Einfluss des „Uptober“ sollte nicht unterschätzt werden. Viele Analysten räumen eine „selbsterfüllende Prophezeiung“ für den Oktober ein, Bitcoin Anleger investieren mit dem Wissen um historische Daten.
Fazit: „Uptober“ für Bitcoin nicht garantiert, aber gut möglich
Unter Profihändlern wird der „Uptober“ oft zusammengefasst als: „Im Oktober gegen Bitcoin zu wetten ist wenig ratsam.“ Mit vorsichtigem Optimismus darf also in den Monat gestartet werden, die Ausgangslage für Bitcoin wirkt auf hohem Niveau stabilisiert. Der letztjährige „Uptober“ brachte für Bitcoin ein Plus von knapp 11 Prozent, der September 2024 war für BTC mit plus 7 Prozent ebenfalls im grünen Bereich. Anleger dürften keine Einwände dagegen haben, dass sich BTC Geschichte wiederholt – und sollten trotzdem den Haushaltstreit in den USA, Zinspolitik und die von Kriegen herausgeforderte Weltpolitik in ihrer Bitcoin Bewertung nicht ausklammern.
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