Nach dem „schwarzen Montag“ finden die Kryptomärkte keine Ruhe. Bitcoin notiert weiter unter 100.000 US-Dollar, Ethereum deutlich unter 3.000 US-Dollar. Als Grund für die Rückschläge gelten mögliche US-Strafzölle.
Der neue US-Präsident Donald Trump riskiert durch Strafzölle einen Handelskrieg mit China und die Kryptomärkte reagieren sensibel. Der „schwarze Montag“ zum Wochenanfang hatte Bitcoin und Co. massiv zurückgeworfen. Erst als Trump Strafzölle gegen die Nachbarländer Mexiko und Kanada vorläufig aus Eis legte, beruhigte sich die Situation. Doch mittlerweile hat China seinerseits Strafzölle bis zu 15 Prozent auf US-Importe verhängt und Bitcoin musste daraufhin ein Tagesminus von knapp 2 Prozent hinnehmen. Auch führende Altcoins wie Ethereum und XRP (Ripple) laufen den Verlusten hinterher, die sich in den letzten Tagen angehäuft haben.
Sorgen um Einflüsse der Wirtschaftspolitik von Trump erreichen zudem Europa. Zwar hat der US-Präsident noch keine konkrete Massnahmen in Bezug auf die EU angekündigt, doch Brüssel ist vorgewarnt. Er werde sich in Kürze mit Europa beschäftigen, ließ Trump verlauten. Die Preiskurve von Bitcoin reagiert nervös wie auch globale Aktienmärkte. In einem Negativ-Szenario könnte aggressive US-Handelspolitik die Inflation wieder anheizen, befürchten Fachleute. Solange Inflationsgefahren im Raum stehen, werde Bitcoin seitwärts notieren, meinen Analysten der Standard Chartered Bank. Das Geldhaus hat aber seine Prognose bisher nicht korrigiert, der zufolge Bitcoin bis Jahresende die Rekordmarke von 200.000 US-Dollar erreichen werde.
Kursentwicklungen von Bitcoin können Einstiegschancen liefern
Optimisten betrachten die derzeitigen Preise von Bitcoin, Ethereum und anderen Kryptowährungen als Chance für Investitionen. Zumindest die Bitcoin ETFs präsentieren sich weiterhin kerngesund und haben gestern gut 340 Millionen US-Dollar Kapitalzuflüsse verzeichnet, wie Daten von SoSo zeigen. Hier scheint sich auszuzahlen, dass das „digitale Gold“ Bitcoin den Ruf eines Inflationsschutzes hat. Zudem ist eine staatliche Bitcoin Reserve der USA weiterhin im Gespräch, Trump hatte sie im Wahlkampf angeregt.
Fazit: Ungewissheiten der Weltwirtschaft setzen Bitcoin zu
Die Krypto-Rallye, die nach dem Wahlsieg von Trump einsetzte, wirkt vorerst gestoppt. Doch Bitcoin und Co. notieren weiterhin auf Niveaus, die bis zu doppelt so hoch liegen wie vor drei Monaten, als die US-Wähler sich für Trump entschieden. Nur die Illusion, dass Bitcoin sich von weltwirtschaftlichen Trends abkoppeln könne, verblasst. Noch ist unklar, ob Trump sich davon abbringen lässt, mit Strafzöllen seine Vorstellungen vom Außenhandel durchzusetzen. Für Bitcoin und die Kryptomärkte sind die Unsicherheiten spürbar, die daraus resultieren.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar