
Bei Cardano regt sich Widerstand dagegen, das Budget für die Entwicklungsarbeit zu erhöhen. Gründer Charles Hoskinson droht mit Rückzug, falls nicht zusätzliche ADA freigegeben werden.
Bei Cardano (ADA) ist im Januar der Übergang zur Selbstverwaltung im Januar auch technologisch durch das Upgrade Plonim gelungen. In der Praxis geben Auseinandersetzungen über das Jahresbudget für die Entwicklungsarbeit bei Cardano einen Vorgeschmack darauf, dass bei strategischen Fragen Harmonie keinesfalls garantiert ist. Konkret unterstützt Cardano Gründer Charles Hoskinson den Vorschlag, dass Budget geringfügig auf 350 Millionen ADA (aktueller Marktwert rund 250 Millionen US-Dollar) anzuheben. Auf X betont Hoskinson, man arbeite derzeit auf eigenes Risiko an zwei Cardano Updates namens Leios und Hyrda – und droht einen Satz später, die Arbeit einzustellen und sich zurückzuziehen, falls die Finanzierung nicht gesichert sei.
In der Diskussion spricht Hoskinson als CEO von Input Output auch im Namen des Krypto-Unternehmens, welches bis zum Selbstverwaltung hauptverantwortlich für ADA zeichnete. Bislang kamen deshalb auch bei Input Output Großteile des Entwicklungsbudgets von zuletzt 315 Millionen ADA jährlich an. Dieses Budget wird aus den Cardano Rücklagen von ursprünglich 2,4 Milliarden ADA gefüllt, von denen noch etwa 1,7 Milliarden in der Reserve lagern. Kritiker der Budget-Erhöhung argumentieren zweierlei: Zum einen zweifeln sie Effizienz bei Input Output an, zum zweiten möchten sie das Freischalten von mehr ADA für den Verkauf verhindern, weil dadurch tendenziell der Wert bereits zirkulierender Cardano verwässert wird.
Eine erste Abstimmung ist am heutigen Freitagmorgen ausgelaufen und zeigt ein gespaltenes Ergebnis: Die gewählten Vertreter der Cardano Community billigten den Vorschlag eines Budgets von 350 Millionen ADA mit deutlichen 70 Prozent. Auch das sogenannte Verfassungskomitee bei Cardano bejahten ein erhöhtes Budget. Doch die Gruppe der Stake Pool Operators, also der wichtigsten Netzwerkpunkte, lehnte den Vorstoß mit 96 Prozent der Stimmen in seiner Gruppe ab. Wie man bei Cardano mit diesem Resultat nun umgehen will, blieb zunächst unklar.
Fazit: Crux der Selbstverwaltung am Beispiel Cardano – Hoskinson pokert
Die Preiskurve von ADA machte zum Abschluss des Budget-Referendums einen deutlichen Sprung um gut 8 Prozent nach oben. Offenbar gehen Marktteilnehmer davon aus, dass Cardano sich nicht selbst im Weg stehen wird und kontinuierliche Entwicklungsarbeit fortsetzt. Aber Charles Hoskinson hat sich mit seiner gewohnt impulsiven Art eher keine Freunde gemacht, auch wenn ein Cardano ohne ihn schwer vorstellbar ist. Gleich bei einer der ersten wichtigen Fragen von ADA Selbstverwaltung mit Rückzug zu drohen, passt zwar zum Führungsstil von Hoskinson, aber nicht zur Vision einer dezentralisierten Gemeinschaft, die Cardano werden möchte.
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