Cardano (ADA) streckt auf der Suche nach Kooperationspartnern die Fühler Richtung Ripple aus. Der Stablecoin RLUSD solle in das ADA Ökosystem integriert werden, sagt Cardano Gründer Hoskinson. Ist das realistisch?
Im Ökosystem von Cardano (ADA) fehlt ein Stablecoin, der Versuch einer algorithmischen Lösung namens DJED hat sich wegen Preisschwankungen nicht durchgesetzt. Jetzt weckt Cardano Gründer Charles Hoskinson in einer YouTube-Runde Hoffnungen, den noch jungen Ripple Stablecoin RLUSD integrieren zu können. Man habe bereits Gespräche mit Ripple CEO Brad Garlinghouse und dessen Technikdirektor David Schwartz geführt, sagte Hoskinson. Es bestehe eine „starke Möglichkeit“, dass RLUSD zu Cardano komme.
Laut Hoskinson habe die Ripple Führungsebene Cardano signalisiert, noch bis März abzuwarten. Dann solle Ripple Angelegenheiten mit der Finanzbehörde von New York abgeschlossen haben und frei dafür sein, die Präsenz von RLUSD auszubauen, so Hoskinson. Auffällig aber ist: Weder Garlinghouse noch Schwartz bestätigten Ripple Gespräche mit Cardano und Hoskinson. RLUSD hat sein Debüt kurz vor Weihnachten gefeiert und liegt bislang in Versionen für das XRP Netzwerk sowie Ethereum (ETH) vor. Mit einer Marktkapitalisierung von mittlerweile gut 100 Millionen US-Dollar ist RLUSD aber noch kein wirklicher Durchbruch gelungen.
Hoskinson hat sich in der Vergangenheit schon so manches Scharmützel mit der Ripple Community geliefert. So überrascht sein Buhlen um Ripple und RLUSD. Inhaltlich hätte eine solche Kooperation ihren Charme, denn der Ripple Stablecoin ist klassisch konzipiert und stützt sich auf Geldreserven, die den Wert von RLUSD vollständig absichern. Ein vertrauenswürdiger Stablecoin im Cardano Ökosystem könnte in Sparten wie Dezentralisierte Finanzen (DeFi) Wachstum auslösen. Aber ob Ripple überhaupt echtes Interesse daran hat, für RLUSD einen Schulterschluss mit Cardano anzustreben, ist nicht belegt.
Fazit: Cardano und Ripple – kann das gutgehen?
Kritiker wundern sich auch, dass Hoskinson nach wie vor als der starke Mann bei Cardano auftritt und meint, höchstpersönlich einen Deal mit Ripple abschließen zu können. Denn erst vor wenigen Tagen wechselte die Verantwortung für ADA in die Hände der Anleger, Cardano aktivierte mit dem Upgrade Plomin Selbstverwaltung. Weitreichende strategische Entscheidungen wie eine Integration von RLUSD müssten also in einem Referendum bestätigt werden, Hoskinson kann sie nicht mehr im Alleingang anordnen. Aber der 37-jährige Hoskinson ist für sein Ego bekannt, was wiederum die Ripple Führung zwiespältig stimmen dürfte. Die bisher vorliegenden Informationen zu einer RLUSD Integration bei Cardano lassen viele Fragen offen, was auch auf ein Vorpreschen von Hoskinson ohne Absprache mit Ripple hindeuten könnte.
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