
OpenAI hat sein neuestes KI-Modell ChatGPT 4.1 vorgestellt. Dies soll die momentan stärkste Künstliche Intelligenz in der ChatGPT Familie sein und bis Sommer Version 4.5 ablösen. Der berühmte Turing Text wird bestanden.
Seit Herbst 2022 bringt das KI-Unternehmen OpenAI Anwendungen für Künstliche Intelligenz unter dem Markennamen ChatGPT auf den Markt und ist damit aus kommerzieller Sicht Marktführer geworden. Nun hat man in dieser Woche Chat GPT 4.1 vorgestellt und betont im Begleitmaterial Verbesserungen in den Sparten Coding und beim Erstellen komplexer Projekte. Zudem soll das neue KI-Flagschiff aus dem Hause OpenAI für Endkunden preiswerter als die bisherigen Spitzenmodelle ChatGPT 4o und 4.5 sein. Was solltest Du noch zu den jüngsten Fortschritten bei populären KI-Modellen wissen?
– Viel Aufmerksamkeit erhielt eine Studie von der Universität San Diego, in welcher der berühmte Turing Test auf aktuelle KI-Modelle angewandt wurde. Schon 1950 hatte der IT-Theoretiker Alan Turing die Frage gestellt, wann und wie es so weit sein würde, dass Menschen nicht mehr erkennen, wenn sie etwa über einen Bildschirm-Chat mit einem Computer kommunizieren und nicht mit einem lebenden Gegenüber. ChatGPT 4.5 gelang es der Studie zufolge in 73 Prozent der Testläufe, Menschen vorzugaukeln, eine reale Person zu sein. Dafür musste ChatGPT zwar vorher darauf trainiert werden, einen realen Charakter zu verkörpern. Doch für die Forscher ist klar: Wir schlittern jetzt in eine Zukunft, in der KI-Modelle auch zu Betrügern „erzogen“ werden können und Dir beispielsweise in einem gefakten Help-Chat Passwörter und andere sensible Informationen entlocken.
– ChatGPT 4.1 kommt in den drei Varianten Standard, Mini und Nano. Damit vergrößert sich die Modellfamilie erneut und hinterlässt wegen der Namensgebung ratlose Gesichter. OpenAI schafft es nicht, seine KI-Modelle sinnvoll so zu nummerieren, dass Nutzer sofort wissen, ob sie neueste Versionen einsetzen. So ist etwa ChatGPT 4.5 schon seit diesem Februar verfügbar und die aktuelle Ausgabe von 4o seit März. Bei GPT 4o darf man zudem das kleine „o“ nicht mit einer Null (0) verwechseln, denn gemeint ist „o“ für „omni“. Selbst OpenAI CEO Sam Altman zeigt Einsicht und witzelt auf X: „Wie wäre es, wenn wir die Modell-Namen bis Sommer fixen und jeder bekommt noch ein paar mehr Monate, um sich über uns lustig zu machen (was wir wirklich verdienen)?“
– Die Veröffentlichung von ChatGPT 5 ist in den Sommer verschoben und vorher sollen noch die KI-Modelle o3 und o4 kommen, was das Durcheinander nicht löst. ChatGPT 4.5 hingegen soll in den nächsten drei Monaten abgeschaltet und komplett durch das neue 4.1 abgelöst werden. OpenAI braucht nach eigenen Angaben dringend die Rechnerkapazitäten von ChatGPT 4.5, um die Entwicklung fortschrittlicherer KI-Modell zu beschleunigen und Hochleistungschips sind Mangelware.
– Noch ist ChatGPT 4.1 nicht auf gängigen Ranglisten wie von Chatbot Arena vertreten. Dort behält vorerst Gemini 2.5 von Google den Spitzenplatz. Grok 3 von xAI im Firmenimperium von Elon Musk reiht sich in Praxistests als Nummer Drei zwischen ChatGPT 4o und 4.5 ein.
Fazit: Markt für KI-Modelle zunehmend unübersichtlich
Es ist schwer geworden, eindeutige Empfehlungen für KI-Modelle auszusprechen. Vorreiter ChatGPT ist nicht mehr automatisch die erste Wahl, reduziert aber mit Version 4.1 immerhin die Preise für Vielnutzer deutlich und holt in der Disziplin Coding wieder auf. Doch Mitbewerber wie Google (Gemini) und xAI (Grok) haben ebenfalls ihre Stärken. Die Plattform Chatbot Arena kann Dir dabei helfen, Deine KI passgenau auszuwählen. Das Knacken des Turing Tests durch ChatGPT 4.5 ist ein Vorbote dafür, was auf uns zurollt: Gespräche, Fotos, Videos und mehr werden von neuen KI-Modellen so realistisch produziert, dass man ohne Vorwissen und Hilfsmittel nicht mehr auf Anhieb erkennt, ob sie künstlich produziert wurden oder Menschen sie erstellt haben. Die damit verbundenen Risiken werden eine gewichtige Rolle spielen in der Diskussion um Fluch und Segen von Künstlicher Intelligenz.
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