Künstliche Intelligenz (KI) könnte beim Handeln mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen seine Stärken ausspielen. Mit dieser These wurden ChatGPT, Gemini und vier weitere KI-Modell getestet – hier die Ergebnisse.
Wer sich an den Tageshandel mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum herantraut, muss die Nachrichtenlage, Kursbewegungen und Stimmungsschwankungen an den Märkten beobachten und bewerten. Da liegt es nahe, Künstliche Intelligenz (KI) einzusetzen, die nie müde wird und emotionslos Entscheidungen trifft. So jedenfalls stellte sich das KI Labor Nof1 die Situation vor und begann Mitte Oktober ein Experiment. Sechs populäre KI-Modelle wurden mit 10.000 US-Dollar Startgeld ausgestattet. ChatGPT 5, Gemini 2.5 Pro, Claude Sonnet 4.5, Grok 4, DeepSeek v3.1 und Qwen3-Max hatten dann zwei Wochen lang Zeit, ihr Kapital zu vermehren – nur den beiden letzten Kandidaten gelang dies aber auch tatsächlich.
ChatGPT verliert Krypto Trading Wettbewerb abgeschlagen
Nof1 Gründer Jay Azhang stellte nun per X die Ergebnisse detailliert vor: Demnach fuhr ChatGPT 63 Prozent Verlust beim Krypto Trading ein und hatte zum Abschluss des Wettbewerbs nur noch 3.700 US-Dollar auf dem Konto. Grok landete bei 45 Prozent Minus, Gemini verlor 56 Prozent des Startkapitals und bei Claude Sonnet waren es 30 Prozent. Auf der Sonnenseite fanden sich DeepSeek mit knapp 5 Prozent und 489 US-Dollar Gewinn wieder sowie Qwen3-Max mit 22 Prozent Plus, die 2.200 US-Dollar entsprechen.
KI Modelle entwerfen verschiedene Strategien für Handel mit Krypto
All sechs KI Modelle durften auf der dezentralisierten Kryptobörse Hyperliquid ihr Glück versuchen und dort mit Bitcoin, Ethereum, Solana, Binance Coin (BNB), Dogecoin (DOGE) und/oder XRP (Ripple) handeln, sie konnten auch auf Preisentwicklungen setzen. Es wurden durchaus unterschiedliche Strategien von der Künstlichen Intelligenz verfolgt. Gemini etwa wickelte 238 Trades ab, bei Claude Sonnet waren es nur 38. Claude Sonnet hielt normalerweise auch nur für eine oder zwei der möglichen sechs Kryptowährungen offene Positionen, während andere wie Grok oder ChatGPT die Limits ausreizten. Eine Erkenntnis: Die Gebühren bei Hyperliquid wurden von einzelnen KI-Modellen wie Gemini und Qwen3-Max offenbar unterschätzt, jeweils deutlich über 1.000 US-Dollar Nebenkosten schlugen sich hier im Endergebnis nieder.
Fazit: Noch ist Künstliche Intelligenz für Krypto Trader allenfalls Assistenz
Nof1 will bald schon einen weiteren Trading Wettbewerb für KI organisieren und mit den Ergebnissen der ersten Runde die Prompts verbessern. Der Ausgang des ersten Experiments jedenfalls dürfte kaum jemanden dazu ermutigen, seine Trading Strategien von ChatGPT, Gemini, Grok und Co. festlegen zu lassen. Hilfreich kann KI allerdings bereits bei Chartanalyse für Bitcoin und Altcoins wie Ethereum oder Solana sein. Als Assistent oder Sparring-Partner findet Künstliche Intelligenz ihren Platz, als Krypto-Trader in Alleinverantwortung scheint sie noch deutlich überfordert.
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