Darum steigt der Bitcoin-Preis nicht trotz der massiven ETF-Käufe

Die Preiskurve von Bitcoin (BTC) prallt seit Tagen an der Marke von 70.000 US-Dollar ab. Fachleute machen als eine Ursache Strategien von Hedgefonds aus, die in Bitcoin ETFs und Futures parallel investieren.

An den meisten Handelstagen verzeichnen die immer noch jungen Bitcoin ETFs Kapitalzuflüsse von mehreren Hundert Millionen US-Dollar. Erwarten würde man, dass diese Dynamik auch die Preiskurve von Bitcoin (BTC) treibt – doch das passiert derzeit nicht. Als Grund für die Flaute bei der BTC Preiskurve haben Fachleute wie von BitMEX Research Hedgefonds ausgemacht, die Fundingprofite zwischen Bitcoin ETFs und Futures für ihre Strategien ausnutzen.

Der Trick funktioniert demnach folgendermaßen: Ein Hedgefonds kauft Bitcoin ETFs an der Börse New York und hält damit eine Anlage in BTC zum Spotpreis an der Börse New York. Gleichzeitig geht der Hedefonds an der Börse Chicago (CME) short für Bitcoin Futures, wettet also auf fallende Preise. Zudem erhält er durch die CME sogenannte Funding Rates, mit denen Unterschiede zwischen long und short Positionen auf Bitcoin Futures ausgeglichen werden sollen. Damit ist der Hedgefonds einerseits in beide Richtungen abgesichert, ob der Preis von Bitcoin nun steigt oder fällt kann ihm relativ egal sein. Der Profit stammt von den Funding Rates und erlaubt derzeit risikoarm um 10 Prozent Gewinn auf ein Jahr hochgerechnet, zeitweise beträgt die Gewinnerwartung sogar 30 Prozent.

In Grafiken aufbereitet hat die Marktsituation hier auch Skyquake_1 bei X. Er schätzt, dass bis zu 40 Prozent der Handelsvolumina bei Bitcoin Futures und ETFs aktuell von Hedgefonds stammen, die wie beschrieben völlig legal agieren und im Endeffekt durch ihre doppelten Positionen zunächst marktneutral bleiben. Mittelfristig aber sehen Fachleute einen Bitcoin Markt vorher, bei dem sich die lukrative Lücke zwischen Bitcoin ETFs und Futures wieder schließt und Kapitalzuflüsse dann auch auf die BTC Preiskurve durchschlagen.

Fazit: Bitcoin Preis wird zunehmend von ETFs und Futures mitbestimmt

Klar ist: Die Preiskurve von Bitcoin wird seit dem Start der ETFs Mitte Januar entscheidend durch deren Handel an klassischen Börsen mitbestimmt, welcher eben auch Hedgefonds die Doppelstrategie mit Futures erlaubt. In dieser Woche richte sich am Mittwoch die Augen zudem auf die US-Notenbank Fed, welche über eine mögliche Senkung des Leitzinses entscheidet – ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Faktor bei der BTC Preisbildung, wie zuletzt etwa Arthur Hayes darlegte. Du merkst: Bei Deiner individuellen Strategie für Bitcoin und Co. kann es sinnvoll sein, vermehrt Geldpolitik und Handel mit ETFs und Futures an klassischen Börsen in Deine Analyse einzubauen.


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