DeFiChain geht Geld aus – Finanzen 2025 nicht gesichert – Julian Hosp still

DeFiChain (DFI) ist in Schieflage geraten, Mitgründer Julian Hosp zieht sich öffentlich bereits zurück. Ein weiteres Problem: Ab 2025 soll die Community die Weiterentwicklung von DeFiChain finanzieren, doch die Kassen sind leer.

DeFiChain (DFI) markiert weiterhin fast täglich neue Allzeittiefs, der Fall ins Bodenlose scheint vorprogrammiert. Ins Leben gerufen wurde das Projekt vor einigen Jahren von dem Krypto-Unternehmen Bake (heute Cake), wo Julian Hosp erst als Mitgründer, jetzt als Alleininhaber das Zepter schwingt. Ein weiteres Problem aber hatten Großteile der DeFiChain Community anscheinend nicht vorhergesehen. Auf Reddit und anderen Kanälen nämlich wird jetzt diskutiert, ob und wie die Weiterentwicklung von DeFiChain trotz der misslichen Lage finanziert wird.

Cake hatte sich darauf festgelegt, bis einschließlich 2024 die Kosten für Entwickler, Infrastruktur, Events und weitere Ausgaben bei DeFiChain zu tragen. Ab 2025 sollte DeFiChain dann vollständig in die Hände der Community gelegt werden, womit natürlich auch finanzielle Verantwortung verbunden ist. Soweit, so gut, ein solches Konzept kennen auch andere Kryptowährungen wie beispielsweise Cardano (ADA), wo Input Output als Initiator von Beginn an seinen schrittweisen Rückzug angekündigt hatte.

DeFiChain: 20.008 US-Dollar Monatskosten und 600.000 Rücklagen

Doch DeFiChain braucht viel mehr Geld als vorhanden. In einem Finanzierungsvorschlag werden 208.000 US-Dollar monatliche Kosten für DeFiChain aufgelistet, die sich aus dem Durchschnitt der Vergangenheit ergeben sollen. In einer idealen Welt hätte der Community Fonds solche Ausgaben vielleicht stemmen können mit seinen Rücklagen von kolportiert 20 Millionen DFI und künftigen Gebühreneinnahmen.

Aber der brutale Preisverfall von DeFiChain und dem zum Ökosystem zählenden angeblichen Stablecoin DUSD macht solchen Annahmen einen dicken Strick durch die Rechnung. In der Community wird zusammengezählt, Optimisten kommen dabei auf Rücklagen mit einem theoretischen Wert von 600.000 US-Dollar, andere zählen rund die Hälfte. Einig sind sich die meisten, dass solche Modellrechnungen immer noch mit Vorsicht zu genießen sind, weil ein Abverkauf von DFI Rücklagen der Preiskurve nochmals schaden dürfte. Kurzum: Bei der jetzigen Kostenstruktur für DeFiChain wäre Anfang 2025 vorhersehbar Ebbe in der Kasse und nicht einmal der Erhalt technologischer Infrastruktur bei DeFiChain garantiert.

Fazit: DeFiChain bald eine verwaiste Blockchain? Julian Hosp schweigt

Spätestens im Spätsommer 2023 wurde klar, das bei Bake ein Problem auf der Kostenseite bestand. Damals trennte sich das Unternehmen von Dutzenden Mitarbeitern, was Julian Hosp noch halbherzig dementierte. Wenig später gab es eine zweite Entlassungswelle und die Bake-Gründer Julian Hosp und U-Zyn Chua zerstritten sich unversöhnlich. Das Vorzeigeprojekt DeFiChain wurde aber weiter von Hosp unterstützt.

Jetzt wird immer deutlicher: Auf eigenen Beinen stehen – mithilfe des Community Fonds – kann die DeFiChain wohl nicht. Dass Cake einspringt, ist ebenfalls sehr unwahrscheinlich, denn Julian Hosp hat sein persönliches Engagement schon deutlich zurückgefahren. Wer die rosa Brille absetzt, ahnt: DeFiChain könnte sich bereits bald in die Liste verwaister Blockchains und Krypto-Projekte einreihen, wo allenfalls noch theoretische Werte bestehen.


3 Kommentare

  1. Dr. Julian Hosp hat Cake DeFi durch zahlreiche unnötige Ausgaben und Neueinstellungen im letzten Bärenmarkt erheblich geschwächt. Trotz mehrfacher öffentlicher Ankündigungen, den Stablecoin seiner Firma sowie der DeFiChain zu stabilisieren, wie in diesem Beitrag beschrieben, wurde eine nachhaltige Lösung nicht umgesetzt: https://web.archive.org/web/20230915091942/https://julianhosp.medium.com/resolving-dusds-peg-at-1-usd-once-and-for-all-bd1c0ef4914c

    Ob es von Anfang an geplant war, viele Menschen finanziell zu schädigen und die eigene Blockchain nur kurzfristig zu betreiben, lässt sich schwer beurteilen. Allerdings hat Dr. Julian Hosp klar versagt, sowohl in seiner Rolle als CEO, als auch in der strategischen Ausrichtung und Kommunikation nach außen. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Community übergangen wurde: Dr. Hosp entschied zusammen mit wenigen Personen, hohe Gebühren auf DUSD einzuführen, um Verkäufe zu verhindern, ohne dabei die Interessen der Nutzer ausreichend zu berücksichtigen.

    Es bleibt zu hoffen, dass die zuständigen Finanzbehörden die nötigen Maßnahmen ergreifen und untersuchen, ob der damalige Hack von Bitcoins im Wert von 71 Mio. USD möglicherweise aus dem Umfeld der Erfinder selbst verübt wurde.

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