Der wahre Grund für Bitcoins Horror-November – und warum ETH & SOL standhalten

Bitcoin hat sich nach einem der schwächsten November seit 2018 wieder oberhalb von 90.000 US-Dollar eingependelt. Neue Daten zeigen jedoch: Der massive Verkaufsdruck kam fast ausschließlich aus Europa, während die Märkte in den USA und Asien vergleichsweise stabil blieben. Für Anleger wirft das wichtige Fragen zur Marktstruktur, Liquidität und zu regionalen Kapitalflüssen auf.

Europa dominiert den Abverkauf – Daten zeigen klare Muster

Laut frischen, zeitzonenbasierten Auswertungen von Presto Research waren europäische Handelsstunden für den Großteil der 20–25% Drawdowns bei BTC und ETH verantwortlich. Während Ether im November rund 22,7 % verlor, blieben die durchschnittlichen Renditen während der US- und Asien-Sessions nahezu unverändert.
Das deutet darauf hin, dass vor allem europäische Investoren risikoreduzierend agierten – möglicherweise getrieben durch makroökonomische Unsicherheit, steuerliche Jahresendplanung oder Liquiditätsengpässe.

Breiter Markt stabilisiert sich – trotz dünner Liquidität

Am Dienstag notiert Bitcoin bei etwa 90.400 US-Dollar, ein leichtes Plus von 1 %. ETH legte marginal zu, während SOL (-0,6 %) und XRP leicht schwächer tendierten. Die jüngste Erholung bleibt jedoch fragil: Liquidität ist vor der Fed-Entscheidung am Mittwoch extrem dünn, was kurzfristig für stärkere Ausschläge sorgen kann.

Strategy kauft wieder massiv BTC – trotz Indexrisiken

Für Schlagzeilen sorgte zudem Strategy (vormals MicroStrategy):
Das Unternehmen kaufte 10.624 BTC für 963 Millionen US-Dollar hinzu – der größte Zukauf seit drei Monaten. Finanziert wurde dies überwiegend durch neue Aktienausgaben.
Damit hält das Unternehmen nun rund 660.600 BTC, aktuell mehr als 60 Milliarden US-Dollar wert. Dennoch bleibt die Aktie unter Druck: Investoren fürchten, dass das Papier aus wichtigen MSCI-Indizes entfernt werden könnte.

Makro bleibt entscheidend – Sentiment extrem fragil

Die globale Stimmung ist angespannt. Asiatische Aktien rutschten vor der erwarteten Fed-Zinsentscheidung ab, Anleiherenditen bleiben hoch – ein belastendes Umfeld für Risikoassets wie Kryptowährungen.
Zudem fiel der Bull Score Index von CryptoQuant erstmals seit Januar 2022 auf 0 Punkte: Ein klares Zeichen, dass on-chain Indikatoren derzeit vollständig bearish sind, solange keine frische Liquidität in den Markt fließt.

Ausblick: Kommt die Jahresendrally – oder drückt Europa weiter?

Mittelfristig gibt es potenzielle Katalysatoren, darunter mögliche US-Regeländerungen für 401(k)-Rentenpläne im Jahr 2026, die Bitcoin für Billionen an Altersvorsorgevermögen öffnen könnten.

Kurzfristig bleibt der Markt jedoch in der Zwickmühle:
Bitcoin hängt bei 90.300 US-Dollar, während Trader genau beobachten, ob ein Anlauf auf die Zone zwischen 94.000 und 98.000 US-Dollar gelingt – oder ob europäische Handelsstunden weiterhin den Deckel draufhalten.


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