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Die indischen Behörden haben fast $190 Millionen in Kryptowährungen im Zusammenhang mit dem berüchtigten BitConnect-Ponzi-System beschlagnahmt. Diese Ermittlungen stellen eine der größten Krypto-Durchsetzungsmaßnahmen des Landes dar.
Razzien und Beschlagnahmungen in Indien
Die Enforcement Directorate (ED) in Ahmedabad führte am 11. und 15. Februar Razzien im Bundesstaat Gujarat durch. Dabei wurden nicht nur digitale Vermögenswerte sichergestellt, sondern auch $15.500 in Bargeld, ein SUV und verschiedene elektronische Geräte konfisziert. Die Ermittlungen begannen nach mehreren Strafanzeigen in der Stadt Surat.
BitConnect: Ein globales Betrugssystem
Der Gründer von BitConnect, Satish Kumbhani, baute ein weltweites Netzwerk von Promotern auf, die Investoren mit Versprechungen von bis zu 40 % monatlicher Rendite anlockten. Diese Gewinne sollten durch einen angeblichen “Volatility Software Trading Bot” erzielt werden. Doch die Ermittler stellten fest, dass das Kapital der Anleger niemals tatsächlich gehandelt wurde. Stattdessen wurde das Geld auf digitale Wallets von Kumbhani und seinen Komplizen umgeleitet.
Milliardenbetrug und globale Ermittlungen
BitConnect betrog mehr als 4.000 Investoren in 95 Ländern und erbeutete dabei insgesamt $2,4 Milliarden. Die Plattform kollabierte 2018, doch der US-Justizbehörde DOJ gelang es erst 2022, Kumbhani offiziell anzuklagen. Seither galt er als flüchtig, bis indische Ermittler ihn kürzlich in Ahmedabad aufspürten.
Forensische Analyse und künftige Schritte
Um die verschleierten Geldströme zu identifizieren, analysierten die Behörden Transaktionen, die über das Darknet geleitet wurden, um ihre Herkunft zu verschleiern. Doch mittels forensischer Nachverfolgung konnten Wallets und Vermögenswerte aufgespürt werden.
Die ED hat nun eine “Lookout Circular” gegen Kumbhani erlassen, um eine erneute Flucht zu verhindern und ihn in Gewahrsam zu nehmen. Parallel dazu bereitet die Behörde Entschädigungsmaßnahmen für die betrogenen Investoren vor, darunter auch zahlreiche ausländische Geschädigte.
Fazit
Der Fall BitConnect bleibt eine der größten Krypto-Betrugsfälle der Geschichte. Die jüngsten Erfolge der indischen Strafverfolger könnten dazu beitragen, weitere Akteure des Betrugssystems zur Rechenschaft zu ziehen und einen Teil der veruntreuten Gelder an die Geschädigten zurückzuführen. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Enthüllungen aus den laufenden Ermittlungen hervorgehen.
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