Vor gut zwei Wochen hatte Donald Trump erste Werbung für ein Krypto-Projekt namens World Liberty gemacht. Nun will er heute in einer Rede Details verraten. Ex-Präsident Trump kämpft um Wiederkehr an die Macht.
Donald Trump auf allen Kanälen: 50 Tage vor der US-Präsidentschaftswahl beschäftigt sich der 78-jährige Kandidat nicht nur mit seiner Gegenspielerin Kamala Harris, sondern will auch auf dem Feld Krypto punkten. Anfang des Monats hatte Trump bereits etwas nebulös ein Projekt mit dem Namen World Liberty angekündigt. Jetzt legt er mit einem kurzen Video auf X nach. Am heutigen Montagabend US-Zeit will er über seinen X-Account mehr zu World Liberty verraten. Das Ziel sei es, „die langsamen und veralteten großen Banken hinter uns zu lassen“, sagte Trump im Vorfeld.
Trumps World Liberty will auf Aave und Ethereum setzten
In der Kryptoszene wird gerätselt, was sich hinter World Liberty tatsächlich versteckt. Das Fachmagazin CoinDesk will Auszüge aus dem Whitepaper von World Liberty vorliegen haben. Demnach planen Trump und seine Söhne eine Plattform, die auf Ethereum (ETH) und dem DeFi-Protokoll Aave aufsetzt. Auch World Liberty selbst postet auf X über eine entsprechende Zusammenarbeit.
Aave ist im Bereich dezentralisierte Leihgeschäfte der Marktführer der Kryptoindustrie. World Liberty könnte also versuchen, die von Banken beherrschte Kreditsparte aufzubrechen. Betont wurde die Rolle von Stablecoins, die an den US-Dollar gekoppelt sind und helfen sollen, die Rolle des Dollars als globale Leitwährung zu verteidigen. Donald Trump hat im Wahlkampf Bitcoin und Co. als Thema ausgemacht, bei dem sich die politische Gegenseite der Demokraten schwertut und auf weitreichende Regulierung pocht. „Mit Krypto umarmen wir die Zukunft“, sagt Trump hingegen.
Fazit: World Liberty mit der Familie Trump – Skepsis ist angebracht
Die unabhängige US-Nachrichtenagentur AP erinnert in ihrem Bericht zu Trump und World Liberty an mögliche Interessenkonflikte zwischen privatwirtschaftlichen Projekten und politischer Machtsituation. Das dürfte den Ex-Präsidenten kaum stören, seine Anhänger wittern ohnehin fast überall Komplotte. Dezentralisierte Finanzen (DeFi) versammeln laut DeFiLlama aktuell rund 85 Milliarden US-Dollar Kapital – ein Bruchteil der Bilanzsummen der größten US-Banken. DeFi gerät immer wieder durch Sicherheitslücken und unausgegorene Konzepte in die Schlagzeilen. Donald Trump wagt sich mit World Liberty also auf ein Feld, welches vielfach komplizierter als Bitcoin ist und erhebliche Risiken mit sich bringt. Ob World Liberty tatsächlich einen neuen Ansatz liefert, wie Kryptowährungen und Stablecoins frischen Wind in Kreditgeschäfte etwa für Immobilien bringen, wird man wohl erst einschätzen können, wenn sich Donald Trump detaillierter geäußert hat.
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