Ethereum Entwickler arbeiten an Konzepten, um die zunehmenden Datenmengen so zu organisieren, dass das Netzwerk für Normalnutzer zugänglich bleibt. Die Ethereum Stiftung skizziert drei Lösungen.
Für den Blick in die Zukunft von Ethereum ist ein aktueller Blogbeitrag der Stiftung ein Weckruf. Denn ETH Entwickler stellen darin fest, dass durch das ständig wachsende Ethereum Archiv Kapazitätsprobleme drohen. Sie nennen die Datensammlung aus mittlerweile zehn Jahren Ethereum „State“, dort werden neben Wallets, Kontoständen auch Smart Contracts und Code gespeichert. Momentan müssen vollfunktionsfähige ETH Netzwerkpunkte und Validatoren den gesamten „State“ auf ihren Computern sichern und kontinuierlich synchronisieren. Doch der „State“ Datenschatz wächst unaufhörlich und immer schneller. Für Normalnutzer werde es deshalb „unrealistisch“, einen sogenannten „Full Node“ im Ethereum Netzwerk zu betreiben, prognostizieren die Experten der Stiftung.
Ethereum Archiv namens „State“ wächst und wächst – Was ist zu tun?
Man wolle aber verhindern, dass in Zukunft nur noch spezialisierte Netzwerkpunkte die Ethereum Blockchain fortschreiben. Denn dann werde der „State“ zunehmend zentralisiert, verliere dadurch an Widerstandskraft gegen Zensur und werde anfälliger für Angriffe, heißt es weiter. Drei mögliche Auswege aus der Situation listen die Ethereum Entwickler auf:
– „State Expiry“: Hier sollen ETH Daten quasi mit einem „Ablaufdatum“ versehen werden und anschließend aus dem aktiven Archiv ausscheiden. Rund 80 Prozent aller im „State“ enthaltenden Daten seien seit einem Jahr und länger nicht mehr angerührt worden, argumentiert die Ethereum Stiftung. Deshalb könne es genügen, solche Daten „einzufrieren“ und so vom aktiven „State“ zu separieren.
– „State Archive“: Darunter verstehen die Entwickler, im „State“ selbst Daten als „hot“ oder „cold“ zu markieren. Der eine Teil werde häufig genutzt („hot“), der andere („cold“) speichere dann Ethereum Historie und selten abgerufene Daten.
– „Stateless“: Netzwerkpunkte würden bei diesem Konzept nur noch die Daten aus dem „State“ vorhalten müssen, die von ihren Nutzern gebraucht werden, etwa für dezentralisierte ETH Apps.
Alle drei Ansätze laufen darauf hinaus, durch eine Verkleinerung der für Netzwerkpunkte („Nodes“) vorgeschriebene Datenspeicherung die Anforderungen an Hardware niedrig zu halten. Der „State“ dürfe nicht zum Flaschenhals bei Ethereum werden, welcher Beteiligung am Netzwerk in der Praxis auf spezialisierte Nutzer beschränke, die ihre Hardware ständig auf- und nachrüsten. Die ETH Blockchain verarbeite täglich Transaktionen für viele Milliarden US-Dollar und sei damit zu einem „kritischen Teil der globalen Infrastruktur“ geworden, hält die Ethereum Stiftung fest und lädt dazu ein, sich an der Diskussion über Zukunftslösungen für den „State“ zu beteiligen.
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