Bei Ethereum (ETH) ist am gestrigen Mittwoch wie geplant das Upgrade Shapella (auch bekannt als Shanghai) eingespielt worden. Nun können für das Staking bereitgestellte ETH endlich auch wieder abgehoben werden.
Ethereum (ETH) hat durch das Aktivieren von Upgrade Shapella die sehnlich erwartete Option geschaffen, für das Staking hinterlegte Coins auch wieder abziehen zu können. Das auch als Shanghai bekannte Update war seit dem Protokollwechsel “The Merge” im Oktober 2022 bei Ethereum vorbereitet worden. Hintergrund ist, dass Ethereum im Rahmen der Vorlaufphase für “The Merge” seit Ende 2020 die Möglichkeit bot, ETH zu staken – doch das Abheben dieser Token war gesperrt und ist erst jetzt wieder freigeschaltet. Rund 15 Prozent aller ETH mit einem Marktwert von 34 Milliarden US-Dollar waren zum gestrigen Stichtag im Staking “geparkt”. Deshalb haben die Analysten von Glassnode in einem ausführlichen Report untersucht, ob Shapella nicht zu Abverkäufen führen und damit die Preiskurve von Ethereum beeinflussen könnte.
Glassonde geht davon aus, dass bei höchstens 170.000 der gestakten 18 Millionen ETH die Besitzer die Absicht hätten, gestakte Ethereum und Staking Bonusse nun zu Geld zu machen. Dabei müsse berücksichtigt werden: Nur etwa 50 Prozent der ETH, die in Staking Pools lagern, sind momentan mehr wert als zu dem Zeitpunkt, als sie eingezahlt wurden. Hier entfällt also bereits für einen großen Anteil der ETH Staker der direkte Anreiz, das Staking zu beenden. Zudem erinnert Glassnode daran, dass gestakte Ethereum durch Anbieter wie Lido Finance bereits vor dem Upgrade Shapella mittels Wrapped Token in Liquidität verwandet werden konnten. Zudem sei zu beobachten gewesen, dass Teilnehmer am ETH Staking über die vergangenen 28 Monate sehr häufig noch zusätzliche Ethereum hinterlegt hätten und demnach wohl langfristige Anlagestrategien verfolgten.
So kommt Glassnode dem Schluss, die Preiskurve von Ethereum werde voraussichtlich nicht groß auf Shapella reagieren. Dies deckt sich mit der Realität: Ethereum legte in den letzten 24 Stunden bei hohem Handelsvolumen sogar um etwa 2 Prozent im Preis zu. Die Märkte nahmen die ersten ETH problemlos auf, welche aus dem Staking abgehoben und verkauft wurden. Der Datendienst Etherscan zählte am Donnerstagmorgen rund 80.000 ETH, die schon aus dem Staking ausschieden.
Fazit: Ethereum optimistisch nach Upgrade Shapella
Für Ethereum Anleger wichtig: Wer ETH über Lido oder Kryptobörsen wie Binance und Coinbase gestaked hat, muss sich beim jeweiligen Anbieter darüber informieren, wie das Abheben nach dem Upgrade Shapella gehandhabt wird. Da auf das Netzwerk von Ethereum viele Aufträge zum Unstaken einprasseln, sind Wartezeiten einzukalkulieren. Dies hat auch den (gewollten) Effekt, dass jetzt zum Verkauf gedachte ETH und Staking Bonusse nicht geballt auf den Markt gebracht werden, sondern sich diese Dynamik auf die kommenden Tage und Wochen verteilen wird. Führt man die Fakten und Erwartungen zum Upgrade Shapella zusammen, ergibt sich als aktuelles Fazit: Befürchtungen, die Preiskurve von Ethereum könne durch Shapella und Abverkäufe leiden, haben sich nicht erfüllt. ETH behauptet sich stark und die Entwickler richten nun ihren Fokus auf kommenden Update in Richtung Ethereum 2.0, wo etwa durch Sharding die Kapazitäten im Ökosystem massiv wachsen sollen.
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