
Der Preis für eine Unze Gold ist erstmals in der Geschichte auf über 3.500 US-Dollar gestiegen. Analysten fragen sich: Ist das in Bezug auf das „digitale Gold“ Bitcoin Vorzeichen für eine BTC Rallye?
Jahrzehntelang galt Gold als der Wertspeicher schlechthin wenn Geldpolitik und makroökonomische Faktoren Anleger beunruhigten. Dann entwickelte sich Bitcoin zu einer Alternative und verdiente sich den Beinamen „digitales Gold“. Jetzt hat der Goldpreis über Nacht erstmals die Marke von 3.500 US-Dollar geknackt – ein deutliches Zeichen für unsichere Zeiten. Bitcoin notiert derweil bei um 110.000 US-Dollar und hinkt damit seinem Rekordhoch 124.500 US-Dollar von Mitte August um etwa 11 Prozent hinterher. Wie stehen die Aussichten für Bitcoin, die Lücke zu schließen?
Klar ist: In den USA gerät die Geldpolitik in unsichere Gewässer. Präsident Donald Trump fordert lautstark eine deutliche Senkung des Leitzinses. Doch die Zentralbank Fed unter Jerome Powell widersetzt sich bislang den Wünschen von Trump und deutet allenfalls eine kosmetische Zinssenkung an. In der Fed sieht man den schwächelnden US-Arbeitsmarkt in Kombination mit Strafzöllen als Inflationsrisiko und als Hindernis dafür, durch größere Zinssenkungen Aktien- und Immobilienmärkte Rückenwind zu verleihen. Die Flucht von Anlegern Richtung Gold ist ein Ergebnis dieser Situation, Bitcoin profitiert noch nicht im gleichen Maße.
US-Staatsanleihen: „Bull Steepener“ begünstigt Gold – aber auch Bitcoin?
Experten betonen nun, dass man die Entwicklung der Zinsen auf US-Staatsanleihen im Auge behalten muss. Dort deutet sich eine als „Bull Steepener“ bekannte Dynamik an, bei der Zinsen auf 2-jährige Anleihen schneller fallen als die die für 10- und 30-jährige Anleihen. Dies ist zum einen ein Zeichen für expansive Geldpolitik, zum anderen dafür, dass risikoarme Investments in Staatsanleihen sich schwer damit tun, die Inflation auszugleichen. Erneut also ein Argument, Vermögen aus historischer Erfahrung in Gold zu parken. Doch wo bleibt das Bitcoin Momentum?
Am gestrigen Montag waren die US-Börsen wegen eines Feiertags geschlossen, tagesaktuelle Zahlen zu Bitcoin ETFs liegen deshalb nicht vor. Sie hatten aber den August mit leichten Kapitalabflüssen von insgesamt etwa 750 Millionen US-Dollar abgeschlossen, in guten Monaten verzeichnen die Bitcoin ETFs Kapitalzuflüsse von 4 Milliarden US-Dollar und mehr. Falls sich das Image von Bitcoin als „digitalem Gold“ beweisen sollte, wird es auch an den ETFs abzulesen sein.
Fazit: Bitcoin und Gold momentan nicht im Gleichschritt
Traditionell ist der September für Bitcoin ein schwieriger Monat und erst der Oktober verspricht als „Uptober“ fast immer Zugewinne. Andererseits könnten so diese Wochen ein guter Zeitpunkt sein, um ein Investment in Bitcoin anzulegen oder auszubauen. Denn im Vergleich von Gold und Bitcoin gibt es auch viele Stimmen, die dazu raten, Wertspeicher zu diversifizieren und beide in das Portfolio aufzunehmen.
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