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IOTA hat seine Webseite neu gestaltet und greift damit dem geplanten Protokollwechsel auf Rebased vor. Stiftungschef Dominik Schiener deutet den Launch von IOTA Rebased für März an – aber ist das realistisch?
Die Verwerfungen an den Kryptomärkten treiben IOTA aktuell wieder auf Preise unter 0,20 US-Dollar, im November 2024 geschürte Hoffnungen auf eine Trendwende verpuffen. Vor gut drei Monaten hatte man seine Community und die Kryptoszene damit verblüfft, dass IOTA Rebased bisherige Eigenentwicklungen ablösen und als Kopie von SUI eine Art Neuanfang ermöglichen soll. Passend dazu hat die IOTA Stiftung gestern die neugestaltete Webpräsenz vorgestellt, welche bereits Möglichkeiten in den Vordergrund stellt, die durch den anvisierten Protokollwechsel und die damit kommenden Move Smart Contracts kommen sollen.
Vonseiten der IOTA Stiftung war der Launch von Rebased für das 1. Quartal angedeutet worden und Chef Domink Schiener bestätigte dies auf X kürzlich mit einem Wortspiel. „We will March forward“, schreibt Schiener und meint damit wohl den Wortsinn „Marschieren“ als auch den Monat März. Das Problem: IOTA hat in seiner Geschichte Zeitziele wiederholt nicht einhalten können und auch jetzt wirkt Rebased im März sehr optimistisch. Denn wie Insider Tangle Talk auf X einräumt: Noch wird im IOTA Maschinenraum an einem DEVnet von Rebased gearbeitet, „davon muss es erstmal eine Beta geben und dann kann es ins Mainnet kommen“.
IOTA Rebased braucht noch Zeit – aber wartet überhaupt jemand?
Im Klartext: Mehr als ein IOTA Rebased Testnet liegt auch drei Monate nach dem Kurswechsel nicht vor. Um ein reformiertes IOTA an den globalen Kryptobörsen zu platzieren, wird aber auch aus technologischen Gründen Vorbereitungszeit gebraucht. Beim letzten großen IOTA Protokoll-Upgrade Chrysalis in 2020/1 zog sich der Prozess über Monate hin und für Rebased sollten vor einem Launch noch ausführliche Sicherheitschecks bevorstehen. Dies innerhalb von vier Wochen zu bewerkstelligen scheint überaus ambitioniert und bei einigen Aspekten von IOTA Rebased wird man auch von der Zuarbeit externer Stellen abhängig sein.
Derweil kommen Erinnerungen an die IOTA EVM hoch, welche 2024 ebenfalls mit monatelanger Verzögerung live ging und Erwartungen nicht erfüllen konnte. DeFiLlama zählt aktuell gerade gut 40 Millionen US-Dollar TVL in der IOTA EVM, Schiener hatte 100 Millionen als Mindestziel für 2024 ausgegeben. In der Sparte Dezentralisierte Finanzen (DeFi), welche durch die IOTA EVM erschlossen werden sollte, traf das Projekt auf sehr wenig Interesse. Ob es IOTA Rebased mit ähnlicher Intention anders ergeht, wird sich erst seriös beurteilen lassen, wenn der Protokollwechsel über die Bühne gegangen ist.
Fazit: IOTA verfällt in altbekannte Muster – weiß Schiener mehr?
Für kritische IOTA Anleger muss es befremdlich wirken, wenn Stiftungschef Dominik Schiener auf X Spekulationen zum Launchdatum von Rebased anheizt, der eigenen Community aber keine verlässlichen Informationen liefert. Eine neue Webseite ersetzt noch lange keine technologische Entwicklungsarbeit. Mit IOTA Rebased wollte man endlich einmal das Timing hinkriegen, auf Kryptomärkte im Aufschwung zu treffen. Stand heute ist die Chance verspielt – und zumindest uns würde es nicht überraschen, wenn dann Ende März ein neuerliches IOTA Rebased Testnet hochgesteckte Erwartungen erfüllen soll, aber noch keine Praxisreife erlangt hat.
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