IOTA hat per Referendum beschlossen, sogenannte „unclaimed token“ im Wert von aktuell rund 25 Millionen US-Dollar in die EVM zu leiten. Der Vorschlag war umstritten. Kann die IOTA EVM auf einen Neustart hoffen?
Knapp zwei Monate ist der Start der Ethereum Virtual Machine (EVM) bei IOTA her, aber Anleger haben das Angebot für Dezentralisierte Finazen (DeFi) kaum wahrgenommen. Deshalb hat die IOTA Stiftung schon im Juni einen Plan ersonnen, die EVM mit Liquidität zu versorgen. Jetzt fiel die Entscheidung, wie per Blogpost bekanntgemacht. 172 Millionen IOTA (Tageswert rund 25 Millionen US-Dollar) „unclaimed Token“ fließen in die EVM, sollen dort die Liquidität spürbar erhöhen und so neue Nutzer und Projekte anlocken.
Wie erwartet war die Abstimmung eine einseitige Sache, 98,72 Prozent der abgegebenen Stimmen unterstützten den Vorschlag der Stiftung. Hier dürften sich IOTA Projekte und Großinvestoren („Whales“) geschlossen hinter die Stiftung gestellt haben, weil sie auf indirekte Subventionen und Impulse für die Preiskurve hoffen. Wohin die 172 Millionen IOTA nun genau gehen, soll ein fünfköpfiges Komitee bestimmen. Drei der fünf Sitze besetzt offenbar die noch junge IOTA Zweigstelle in Abu Dhabi, deren Webpräsenz wenig transparent überhaupt keine Namen nennt. Die übrigen zwei Sitze sollen aus der IOTA Community mit Personal versorgt werden, Stiftungschef Dominik Schiener könnte Empfehlungen aussprechen.
Auf den freien Kryptomärkten sorgte die Nachricht zur IOTA EVM Finanzspritze nur für Achselzucken. Die Preiskurve gab leicht nach und IOTA notiert wieder einmal unter 0,15 US-Dollar und damit auf dem Niveau eines Jahrestiefs. Denn der kolossale Fehlstart der IOTA EVM hat demonstriert, dass das Projekt kein Publikum und Investoren findet. Mit dem Kunstgriff „Finanzspritze“ könnte das auf dem Papier bald besser aussehen, aber beispielsweise das derzeit größte IOTA EVM Projekt MagicSea ist bereits in die Kritik geraten.
Fazit: IOTA EVM wird künstlich beatmet – Effekte unklar
Die Rangliste der wichtigsten EVMs in der Kryptoindustrie führt die von IOTA aktuell auf einem Platz um die 90 und damit unter „ferner liefen“. Mit Kapitalzufluss von 25 Millionen US-Dollar könnte die IOTA EVM knapp ein Sprung in die TOP 50 schaffen, immerhin wäre das ein Achtungserfolg. Die Liste zeigt deutlich, dass die EVM ein Standardmodul für die DeFi-Branche ist und die Konkurrenz entsprechend hoch. Nur falls es der IOTA Stiftung und Community gelingt, mit dem Argument Liquidität nun auch externe Investoren und Projekte hinzuzugewinnen, könnte sich nachhaltiger Erfolg einstellen.
Allerdings hat die IOTA Stiftung mit dem 2023 im Alleingang beschlossenen „Inflationshammer“ massiv Vertrauen zerstört und auch die Weiterentwicklung zu einem dezentralisierten Netzwerk („IOTA 2.0“) steht aus. Kommentare auf X zum künstlichen Kapital für die IOTA EVM fallen überwiegend skeptisch aus, zu oft hat Stiftungschef Dominik Schiener schon das Blaue vom Himmel versprochen.
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