IOTA EVM verzögert sich weiter – Projekt wird zur unendlichen Geschichte

IOTA wollte mit der Integrierung der Ethereum Virtual Machine ein Comeback versuchen. Doch nach dem versprochenen Launch im 1. Quartal kommt die EVM auch im April nicht. Das IOTA Projekt muss sich Kritik gefallen lassen.

IOTA stürzt in den Krypto-Ranglisten immer weiter ab und die Gründe sind hausgemacht. Mit der Integrierung der Ethereum Virtual Machine (EVM) wollte IOTA Anfang 2024 einen Neustart versuchen und Stiftungschef Dominik Schiener hatte höchstpersönlich den Launch für das 1. Quartal versprochen. Daraus wurde nicht, wie wir bereits berichteten – aber es kommt noch schlimmer: Denn wenn man die jüngsten Fortschrittsberichte aus der IOTA Stiftung zur EVM Integration sorgfältig liest, wird gar kein Zieldatum mehr genannt.

„Phylo“ von der IOTA Stiftung hat in diesen Tagen die Situation erklärt und wird von Community-Mitgliedern wie IOTAPoet und IOTAVrom ausführlich zitiert. Demnach ist die EVM bei IOTA zwar technologisch theoretisch startklar – aber es fehlen Kooperationspartner, Anwendungen und so manches mehr. „Falls man der Web3 Gruppe ein leeres Netzwerk präsentiert, könnte diese nicht besonders beeindruckt sein“, heißt es bei „Phylo“ und an anderer Stelle: „Du brauchst Oracles, Indexers, RPCs, Bridges und Werkzeuge und Du willst nicht alles selbst basteln“. 15 andere, externe Teams müssten bereit sein, beim IOTA EVM Lauch gleichzeitig an einem Strang mitzuziehen, schreibt „Phylo“ im Namen der IOTA Stiftung – und verschiebt den offiziellen Start damit auf ein „Irgendwann“ und die Schuld für Verzögerungen auf andere.

Dabei hatte IOTA gerade bei der wichtigen Krypto-Konferenz Token 2049 in Dubai groß auftrumpfen wollen und Schiener selbst gab dort einen Gastauftritt im Nebenprogramm. Wie üblich malte er ein IOTA Netzwerk und Ökosystem an die Wand, welches Herausforderungen der Echtwelt mit Blockchain-Lösungen effizient begegnen werde. Realität aber ist, dass IOTA bis heute keine komplexen Smart Contracts und die EVM umsetzen kann – eben die typische Kombination, mit der die Kryptoindustrie in mehr als 150 anderen Projekten bis hin zu Ethereum (ETH) Innovationskraft beweist. Die Märkte strafen IOTA derweil ab, im Vergleich zur Krypto-Leitwährung Bitcoin (BTC) haben sich wieder neue Allzeittiefs eingestellt.

Fazit: IOTA Anleger mit EVM wieder an der Nase herumgeführt

Rund 95 Prozent ist IOTA in US-Dollar gerechnet von seinem Allzeithoch aus 2017 entfernt, während Bitcoin fast schon regelmäßig neue positive Rekorde aufstellt. Der Niedergang von IOTA hängt eng mit nicht erfüllten Versprechen und daraus resultierendem Vertrauensverlust zusammen, künstlich herbeigeführte Inflation in 2023 war ein besonders bitteres Beispiel dafür aus Sicht von Anlegern. Das IOTA-Seitenprojekt Shimmer (SMR) ist mit ständig neuen Allzeittiefs ohnehin in der Versenkung verschwunden. Bei der dort getesteten EVM wurde laut Daten von DeFiLlama seit Februar weit mehr als die Hälfte des eingebrachten Kapitals abgezogen und es beläuft sich mit jetzt weniger als 4 Millionen US-Dollar auf einem Niveau, welches Experten nicht einmal mehr belächeln.

Das Auseinanderleben zwischen IOTA Stiftung und Community bringt derweil „Phylo“ vermutlich unfreiwillig auf den Punkt mit den Sprüchen „Wir lieben euch alle“ – aber die EVM Veröffentlichung mitsamt Ökosystem ziele demnach gar nicht für „unsere bestehende Community“. Dies aus dem Innenleben der gemeinnützigen IOTA Stiftung zu hören, gleicht einer Bankrotterklärung. Anders gesagt: Niemand will mehr mitziehen aus der Kryptoindustrie bei IOTA und selbst ein temporäres Momentum wegen der EVM scheitert schon an dem ausbleibenden Launch.


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