IOTA Stiftungschef Schiener macht große Versprechen – aber Kurs fällt weiter

IOTA hat 20 Prozent Wochenminus eingefahren – und das in einer Woche, in der Stiftung und Mitgründer Dominik Schiener reihenweise Ankündigungen machten. Was hat IOTA vor und warum reagieren die Märkte negativ?

IOTA ist unter die Marke von 0,12 US-Dollar gefallen und notiert damit auf einem neuen Jahrestief. 20 Prozent Wochenminus haben sich für IOTA über die letzten Tage aufsummiert – dabei unternahmen Stiftung und ihr Vorsitzender Dominik Schiener in dem Zeitraum weitreichende PR-Maßnahmen. Wer sich die Situation genauer anschaut, kann nachvollziehen, warum IOTA sich das Leben selbst schwer macht:

– Am Montag veröffentlichte die weltgrößte Krytobörse Binance eine Risikowarnung für IOTA, die darauf beruht, dass die Stiftung ohne jegliche Diskussion oder Abstimmung im Herbst 2023 einen Inflationshammer durchsetzte.

– Ebenfalls am Montag postete die IOTA Stifung eine mysteriöse Ankündigung, mit der für den 15. Oktober große Neuigkeiten angekündigt werden. Diese „Ankündigung einer Ankündigung“ erntete durchweg Spott, auch unter eingefleischten IOTA Fans.

– IOTA Stiftungschef Dominik Schiener versuchte dann am Dienstag auf Discord, das Stimmungsbarometer zu drehen. Auf X kursieren die aktuellen Wortmeldungen von Schiener – und diese widersprechen sich teils selbst und klingen in anderen Teilen wie ein Wunschkonzert.

– Schiener schreibt zwar, man wolle IOTA Fortschritte und Neuigkeiten erst dann öffentlich machen, wenn sie reif für die Praxis sind. Dann aber geht er in anvisierte Details, die weit entfernt von der IOTA Wirklichkeit sind.

– Beispielsweise glaubt Schiener, das IOTA Ökosystem werde schon bald durch Stablecoins belebt. Dabei schweben ihm ein IOTA Netzwerk für grenzübergreifende Transaktionen vor, was schwer an Ripple (XRP) erinnert.

– Zudem erwartet Schiener bei IOTA Stablecoins, die durch Krypto oder RWA (Real World Assets) abgesichert sein sollen. Zur Erinnerung: Ein geplanter IOTA Stablecoin namens USPlus scheiterte sang- und klanglos, trotz Unterstützung von Schiener.

– Schiener will IOTA als Verschmelzung von Web3, RWA und Dezentralisierte Finanzen (DeFi) aufstellen. Ein Problem: In der DeFi-Kryptoszene weiß man, dass das IOTA Netzwerk zentral aufgebaut ist. Schiener aber sieht IOTA als ausreichend dezentralisiert, über ein echtes IOTA 2.0 spricht er schon nicht mehr.

– Die Zukunftsvision, mit RWAs bei IOTA Liquidität und Anwendungsfälle zu erschließen, wird von Schiener seit Monaten wiederholt – Ergebnisse Fehlanzeige. Jetzt nennt er letzte Unterschriften und Zustimmung von Regulierungsbehörden als Hürde – gewohnt vage.

Fazit: IOTA Chef Schiener verkennt die Wirklichkeit

Man mag die Phrasen von Dominik Schiener zu IOTA schon nicht mehr hören, wenn er von „bald“ spricht oder einem Durchbruch, der „um die Eckte steht“. Fakt ist: Der einzig halbwegs handfeste IOTA Fortschritt in diesem Jahr war die Integration der Ethereum Virtual Machine (EVM), die für sich allein an den freien Märkten scheiterte und jetzt durch die Stiftung mit umstrittener Finanzierung eine zweite Chance bekommen soll. Die IOTA Preiskurve stürzt derweil immer weiter ab, Anleger erleben die Effekte des Inflationshammers, während sich Schiener und die Stiftung mit immer wilderen Versprechen zum Gespött der Kryptoszene machen.


2 Comments

  1. Eine zweite starke Stimme in der Stiftungsleitung wäre schon sehr sinnvoll. Dom kann nicht anders, das ist eben sein Naturell. Das muss nicht schlecht sein, aber eine Person mit Matkterfahrung, Charisma, Verbndingen in die Old-Economy wär schon sehr wichtig. Kein Mensch kann alle Bereiche gleich gut bespielen. Eine weitere Persönlichkeit mit Format wäre das größte Asset in dieser Zeit des Aufbaus. Das haben auch die Gründer bei Google, Microsoft und Facebook schon zur rechten Zeit erkannt, und haben Köpfe wie Eric Schmidt, Steve Ballmer, Sheryl Sandberg mit ins Boot geholt. Sei klug Dom. Bitte sei klug!

    • Liebe Hellene,

      danke für deine aufbauenden Worte!
      Da freud sich der DOM sicher sehr, hier noch ein kurzer Faktencheck:

      #Starke Stimme
      Sorry, aber das ist Business as usual. Tatsächlich ist ein Unternehmen eine Diktatur, da gibt es einen Chef der anschafft und die volle Verantwortung trägt. Also wäre es schon sehr sinnvoll, wenn er selber weiss was er tut, da braucht es auch keine starke Stimme sondern einfach nur ehrliche Worte und kluge Entscheidungen.

      #Naturell
      Na dann, da wird sich der Richter aber freuen. Stell dir vor das hätten die Verteidiger von FTX, Binance und Wirecard auch gesagt: „Wissens, Herr Richter. Mein Mandant ist unschuldig, er kann einfach nicht anders. Das er technisch und kaufmännisch mit der Führung der Stiftung überfordert war, liegt auch in seinem naturell als Spieler. Wissens Herr Rat der DOM war wirklich ein ganz, ganz toller Spieler. Jo mei, des is hoit sei naturell.“

      #Markterfahrung
      Ich gebe dir vollkommen recht. Markterfahrung wäre halt schon sehr wichtig.

      #Charisma
      Ehrlich hat er zu viel Charisma. Manchmal glaube ich er verfügt nur noch über charismatisches Charisma.
      Besser wäre eine graue Maus die ordentliche Arbeit verrichtet. Etwa: Das ist der Stand der Technik, bis dann und dann, wird das und das gemacht.

      #Bespielen
      Da ham mas wida! Ja, der DOM ist ein Blender und ein Spieler. Natürlich kann er nicht alle Bereiche gleich gut bespielen, doch zwei Bereiche schafft er meisterhaft: Technische Ankündigungen und Inflationshammer

      #Persönlichkeit mit Format
      Keine Persönlichkeit mit Format würde sich jetzt bei IOTA engagieren. Hatten wir nicht vor kurzem einen Abgang im Management? Es ist nicht IOTA am Platz 20 im Ranking mit der DAG Technologie sondern SUI.

      #Sei klug
      Also dieser Aufforderung kann ich voll inhaltlich zustimmen, er sollte zur Abwechslung einmal klug sein.

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