Julian Hosp faked Screenshot – Werbung für dubioses KI-Projekt

Influencer Julian Hosp bewirbt sein neues Projekt, welches KI für Produktbewertungen einsetzt. Doch ein Screenshot, der Einnahmen von Hosp beweisen soll, wurde offenbar entscheidend nachbearbeitet.

Gerade gestern hatten wir für euch analysiert, was der frühere Krypto-Promi Julian Hosp aktuell so macht und wie er sich dabei in Ungereimtheiten verrennt – das Ergebnis ist wenig schmeichelhaft. Ganz besonders stolz ist Julian Hosp derzeit auf sein neues KI-Projekt, welches jedem stattliche Einnahmen garantieren soll, wenn zuvor für knapp 500 Euro Schulungsmaterial bestellt wird. Als Beleg für das finanzielle Potenzial des von ihm entwickelten Programms postet Julian Hosp auf X auch einen Screenshot seines Kontos bei PayPal – und da wird wohl schon wieder sehr flexibel mit der Wahrheit umgegangen.

Denn wer den Screenshot genauer unter die Lupe nimmt und selbst ein PayPal-Konto hat, merkt sofort: Da kann doch etwas nicht stimmen. Auffällig ist dies in Text und Bild. Normalerweise zeigt PayPal den Kontostand schlicht in der Primär-Währung, bei Julian Hosp aber wird die ungewöhnliche Formulierung „Estimated Total“ genutzt. Auch bei der Umrechnung von 583,46 US-Dollar in 490,22 Euro passt etwas nicht – denn dies ergibt einen Wechselkurs von rund 0,84 Euro pro Dollar, während in Wirklichkeit in diesen Tagen um 0,93 Euro pro US-Dollar gelten. Auch die Anzeige von Singapur Dollar mit Nullguthaben ist merkwürdig, weil PayPal „leere“ Konten üblicherweise ganz ausblendet oder nur mit kleinem Schriftsatz berücksichtigt.

PayPal Konto von Julian Hosp ist auffällig einzigartig – Fake Alarm

Damit nicht genug: Der Button für „Transfer Funds“ ist nicht zentriert, sondern leicht versetzt – obwohl die Designer von PayPal eigentlich sehr genau arbeiten. Dieses Button ist zudem wie ein „Primary“-Schriftzug und einzelne Zahlen heller als die Umgebung eingefärbt. Wendet man eine sogenannte Fehlerstufenanalyse (ELA, Error Level Analysis) für den Screenshot von Julian Hosp an, ergibt sich als Ergebnis: Der Screenshot kann nicht authentisch direkt von einem PayPal-Konto stammen, sondern ist vielmehr mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit manipuliert oder künstlich erzeugt. Weniger diplomatisch formuliert: Julian Hosp präsentiert einen Fake-Screenshot oder Fälschung, um sein neues KI-Geschäftsmodell zu bewerben.

Online wundern sich Hosp-Kenner zudem darüber, warum der 39-Jährige es nötig haben soll, für rund 600 Euro Produktbewertungen per KI erstellen zu lassen. In seiner Selbstdarstellung gibt Julian Hosp nämlich an, ein Vermögen von 100 Millionen Dollar per Family Office zu organisieren. Unsere Recherche zu diesen Informationen brachte allerdings größere Zweifel hervor, ein registriertes Family Office war nicht ausfindig zu machen und auch die behaupteten 100 Millionen Dollar scheinen aufgrund geschäftlicher Misserfolge sehr hoch gegriffen.

Fazit: Julian Hosp ein Pinocchio? Vertrauen in den Influencer ist leichtsinnig

Wir berichten schon seit Jahren über die kleineren und größeren Fehltritte von Julian Hosp und beobachten dabei auch regelmäßig Unwahrheiten oder kreativen Umgang mit Fakten. Früher hatte man solche Personen mit Pinocchio verglichen, der es auf die harte Tour lernen muss, mit dem Lügen aufzuhören. Julian Hosp aber zieht seine Masche immer wieder durch und manipuliert dabei nicht zum ersten Mal auch Screenshots, mutmaßlich um sich erfolgreicher darzustellen als die Realität erlauben würde. Zu hoffen bleibt, dass sich Warnungen vor den unseriösen Gewinn-Versprechen von Julian Hosp herumsprechen und ihr nicht den Fehler macht, sein teures Anleitungspaket für Produktbewertungen per KI zu kaufen – ein im übrigen auch inhaltlich fragwürdiges Geschäftsmodell.


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