Die Kryptobörse MapleChange ist seit Sonntag nicht mehr erreichbar. Die Umstände deuten auf einen Exit scam hin. Für Anleger wird erneut deutlich: Etablierte Kryptobörsen sind die bessere Anlaufadresse.
Am Sonntagvormittag kanadischer Zeit hat die Kryptobörse MapleChange ihre Webseite abgeschaltet und reagiert seitdem auch nicht mehr auf Rückfragen durch Kommunikationskanäle wie Twitter. Dem Fachportal Cryptoslate zufolge war kurzzeitig noch eine verworrene Erklärung von MapleChange öffentlich, in der es hieß: “Wir sind einem Hack zum Opfer gefallen und untersuchen die Angelegenheit. Da wir keine finanziellen Mittel mehr haben, um alle auszubezahlen, muss die Börse leider schließen. Dies beinhaltet auch alle unsere Social Media Kanäle.” Aufgeschreckt durch diese verdächtig mangelhafte Kommunikationstaktik haben sich Geschädigte kurzfristig zusammengeschlossen und sammeln seitdem Informationen zu den Hintergründen des Endes von MapleChange. Was sie dabei zusammentragen, wird über den Twitter-Account Maplechang’ed veröffentlich, und lässt einen Exit Scam bei MapleChange sehr wahrscheinlich sein.
Kunden von MapleChange befürchten Totalverlust
Wenn ein Unternehmen in wirtschaftliche Schieflache gerät, wird es üblicherweise versuchen, den Schaden für seine Kunden so gering wie möglich zu halten. Da im Fall MapleChange alle Kommunikation abgebrochen wurde, machten sich die Kunden auf die Suche nach den Hintermännern dieser vergleichsweise kleinen Kryptobörse. Dabei identifizierten sie den Servicetechniker Glad Poenaru als vermutlichen CEO von MapleChange. Poenaru reagiert aber bisher nicht auf Anfragen. Unterdessen meldete sich MapleChange zumindest per Twitter zurück. Demnach werde man einige Wallets wiederherstellen können, allerdings nicht solche mit Bitcoins (BTC) oder Litecoins (LTC). Da die eigentliche Webpage von MapleChange bereits zum Verkauf steht, ist schwer einzuschätzen, ob und wie Kunden auf Entschädigung hoffen können. Der Totalverlust von Bitcoin-Anlegern steht weiterhin im Raum. Die Macher von Maplechang’ed gehen von einem fingierten Hack aus und wollen juristische Möglichkeiten ausschöpfen. US-Medien sprechen aufgrund der bislang vorliegenden Fakten unisono von einem Exit scam.
Experten raten erneut zu Abstand von kleinen, dubiosen Kryptobörsen
Im Fall MapleChange hat sich auch Changpeng Zhao, CEO von Binance, zu Wort gemeldet. Binance zählt zu den größten Kryptobörsen weltweit. Der jüngste Vorfall zeige erneut, dass Anleger großen Wert darauf legen sollten, dass Cold Wallets zum Einsatz kommen. Dieses ist bei etablierten Kryptobörsen Standard und verspricht mehr Schutz vor Hackerangriffen. MapleChange hingegen verließ sich offenbar auf Hot Wallets. Was du aus den Ereignissen in Kanada mitnehmen solltest: Verlass dich nicht einfach auf großmündige Versprechen von Kryptobörsen, sondern schaue dir deren Historie und technischen Hintergrund genauer an.
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