Meta … was? Metaverse-Flopp oder Rallye 2.0? Wie Unternehmen und Marktprofis die Chancen der digitalen Welten sehen

Metaverse Studie

Mit der Ankündigung von Facebook im Oktober 2021, sich in Meta umzubenennen und den Fokus auf das Metaverse zu legen, löste das Unternehmen einen enormen Hype aus – obwohl die Idee eines Metaverses längst existierte. Prognosen überschlugen sich, doch was ist davon geblieben? Eine neue Infografik von Block-Builders.de zeigt, wie es um die aktuellen Metaverse-Entwicklungen steht und worauf Investoren achten sollten.

Der Hype entstand nicht nur durch die Umbenennung von Facebook, sondern auch, weil viele andere Projekte durch den technologischen Fortschritt – vor allem in Virtual und Augmented Reality – stark an Fahrt aufnahmen. Hinzu kam die Corona-Pandemie, die digitale Welten noch attraktiver machte, da viele Menschen in Zeiten von Lockdowns und eingeschränkten sozialen Kontakten verstärkt auf virtuelle Alternativen ausweichen mussten. Die Folge: Auch die Anleger sprangen massiv auf den Zug auf – und investierten Unsummen in Projekte, die außer Visionen noch wenig vorzuweisen hatten.

Hierzu zählten auch die Metaverse-Token rund um Axie Infinity, The Sandbox und Decentraland. Ein Blick auf die Kursentwicklungen macht deutlich, dass es sich hierbei vor allem um eines – Stand heute – handelt: Geldgräber. The Sandbox notierte zu Höchstzeiten bei 8,40 US-Dollar, während der aktuelle Stand bei 0,26 US-Dollar liegt. Ähnlich ergeht es den anderen Metaverse-Kryptowährungen, wie die Infografik aufzeigt.

Das Interesse ist schlichtweg abgeflaut – nicht nur besagte Coins betreffend, sondern allgemein am Metaverse. Der Google-Trend-Score für den Suchbegriff notiert aktuell bei 6 Zählern, wobei der Maximalwert von 100 für das größtmögliche relative Suchvolumen steht. Dieses Allzeit-Hoch wurde Anfang Februar 2022 erreicht. Allerdings bleibt die Frage, ob das Metaverse tatsächlich tot ist, oder ob der wahre Hype, der nicht nur auf Visionen beruht, noch eintrifft. Kurzum: ob die Anleger von einst ihrer Zeit schlichtweg voraus waren.

Geht es nach aktuellen Marktprognosen, dann könnte dies durchaus der Fall sein. Soll der gesamte globale Metaverse-Markt 69 Milliarden US-Dollar schwer sein, könnte dieser Betrag bis 2030 bereits auf 476 Milliarden US-Dollar gewachsen sein. Gleichwohl gibt es auch andere Prognosen – Stimmen derer, die das Metaverse lediglich als alten Wein in neuen Schläuchen bezeichnen.

Die deutschen Unternehmen indes scheinen unsicher. 24 Prozent dieser stehen dem Thema Metaverse kritisch und ablehnend gegenüber, nur 23 Prozent sind interessiert und aufgeschlossen. Der Rest hat entweder keine Meinung hierzu oder ist sich unsicher. Von allen Branchen sticht das Gaming-Segment eindeutig hervor: hier bezeichnen das Metaverse immerhin 74 Prozent der Unternehmen als interessant. An zweiter Stelle steht die Tourismus-Branche, gefolgt von den Sektoren Medien und Unterhaltung. Branchenübergreifend unterdessen gehen 37 Prozent davon aus, dass das Metaverse frühestens in 10 Jahren einen spürbaren Einfluss auf Gesellschaft oder Wirtschaft haben wird.

Tech-Schwergewicht Meta scheint nach wie vor daran zu glauben. So stellte Zuckerberg erst auf der Connect-Konferenz 2024 die neue AR-Brille “Orion” vor, die langfristig das Smartphone ersetzen und alltagstaugliche AR-Erfahrungen bieten soll. Doch noch steht in den Sternen, ob und welches Metaverse sich tatsächlichen durchsetzen wird. Beteiligungen – allen voran bei Token und Unternehmen, die sich ausschließlich auf das Metaverse konzentrieren – bleiben bis dahin nach wie vor eines: hochspekulativ.

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