Polkadot (DOT): Riesenausgaben für Werbung – in der Community rumort es

Bei Polkadot sind allein im 1. Halbjahr 2024 gut 36 Millionen US-Dollar für Werbung ausgegeben worden. Die Community Kasse dafür leert sich im Rekordtempo. Das Polkadot Ökosystem gerät auch intern unter Druck.

Polkadot (DOT) gerät in die Krypto-Schlagzeilen, weil DeFi-Experte Ignas auf X vor einer Pleite warnt: Wenn der von der Community verwaltete Fonds weiter so viel Geld ausgibt wie momentan, sind die Rücklagen schon in zwei Jahren aufgebraucht, hat Ignas ausgerechnet. Gut 36 Millionen US-Dollar wurden im 1. Halbjahr 2024 für Werbung und PR aufgewendet, dabei flossen beispielsweise 4,4 Millionen an Influencer und 10 Millionen ins Sponsoring. Der Post von Ignas hat heftige Diskussionen ausgelöst, die klarmachen: Bei Polkadot rumort es gewaltig und die Unzufriedenheit wächst.

Wir präsentieren euch hier einige Hinweise, worum es bei Polkadot derzeit geht:

– Die Zahlen von Ignas werden nicht angezweifelt und führen der Community vor Augen, dass sie die Ausgaben aus ihrem selbstverwalteten Fonds rasch überdenken sollte. Müssen wirklich Taxis in Berlin mit Polkadot Aufklebern Werbung versuchen? Brauchte der Meme-Coin DED wirklich 1 Millionen US-Dollar Anschubhilfe? Warum werden Polkadot Videos in Gebärdensprache finanziert, die gerade einmal zehn Aufrufe finden? Die Liste der diskussionswürdigen Ausgaben ist lang und das absehbare Finanzloch bedrohlich. Parallel scheinen all die PR-Maßnahmen kaum zu fruchten.

– Oft verwechselt wird momentan der Community Fonds mit der Polkadot Web3 Stiftung. Für diese versichert CEO Fabian Gompf auf X eine stabile Finanzierung für die nächsten fünf Jahre, ohne einen einzelnen DOT verkaufen zu müssen.

– Der Community Fonds finanziert seine Ausgaben maßgeblich durch Verkäufe von Polkadot Rücklagen und verursacht so Preisdruck. Jetzt kocht auch der Streit wieder hoch, ob sich Polkadot damit einen Gefallen tut, sich selbst eine Jahresinflation von 10 Prozent zu gönnen, hauptsächlich um hohe Staking Bonusse auszuschütten. Laut Ignas wendet Polkadot in diesem System jährlich rund 1 Milliarde US-Dollar auf, um die Netzwerksicherheit zu stärken – eine überraschend hohe Summe. Aber den Vorschlag, die Inflation und damit die Staking Bonusse zu reduzieren, lehnte die Community erst im April in einem Referendum mit 56 Prozent Nein-Stimmen ab.

– Mindestens genauso besorgniserregend sind Insider Bekenntnisse wie von Victor Ji auf X. Er hat Manta mitgegründet, was nach seinen Angaben im Polkadot Ökosystem das kapitalstärkste Projekt war. Aber man habe bei Polkadot schlechte Erfahrungen gemacht und konzentriere sich jetzt auf das Ethereum Ökosystem. Victor Ji schreibt, asiatische Entwickler wie er würden bei Polkadot diskriminiert und hätten wesentlich schlechtere Chancen, Fördergelder zu erhalten. Bei einer Konferenz der Polkadot Akademie in Hongkong in diesem Februar (Kosten mehr als 1 Millionen US-Dollar) seien nicht einmal ein Viertel aller Teilnehmer Asiaten gewesen und Polkadot Gründer Gavin Wood habe für Manta Desinteresse und Unwissenheit demonstriert. Victor Ji nennt das Polkadot Ökosystem jetzt „toxisch“ und ohne echten Wert für das Web3.

Aber auch Anleger sind mit Polkadot längst nicht mehr glücklich. 2021 trieb der Start der Parachains die Preiskurve von DOT zeitweise auf über 50 US-Dollar, aktuell notiert Polkadot bei um 6 US-Dollar in einem an sich positiven Gesamtmarkt. Dies darf man wohl als Zeichen dafür sehen, dass das Konzept von Parachain Auktionen („Blockchain to go“) bei Polkadot nicht aufgegangen und DOT damit ein entscheidender Anwendungsfall weggebrochen ist.

Fazit: Polkadot in bedrohlicher Krise

Wir hatten schon im letzten Herbst darüber berichtet, wie bei Polkadot an allen Ecken und Enden Stellen gestrichen wurden, übrigens auch bei der Web3 Stiftung. Schon damals lagen Probleme auf dem Tisch, die nun noch deutlicher werden: Polkadot hat keine überzeugenden Anwendungsfälle, das kann man auch nicht zig Millionen für Werbung kaschieren. Die Krise bei Polkadot spitzt sich so weiter zu und so manches erinnert daran an Cardano (ADA), wo ebenfalls für kritische Anleger längst die Luft raus ist.


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