Ripple ist meist wegen XRP in den Nachrichten. Doch daneben will das Unternehmen als Finanzdienstleister wachsen. Jetzt hat Ripple Pläne vorgestellt, wie und warum Banken zu Stammkunden werden sollen.
Ripple befindet sich im Umbruch: Lange Zeit stand die eigene Kryptowährung XRP fast allein im Fokus des Geschäftsmodells. Doch in diesem Jahr hat Ripple mit Plänen zu einem eigenen Stablecoin (RLUSD) und deutlich erweiterten Services einen Umbruch eingeleitet. Dabei will man Banken als Kunden gewinnen, wie Ripple in einem Blogpost darlegt. Denn Geldhäuser ohne Kryptosparte werden mittelfristig kaum noch wettbewerbsfähig sein, prognostiziert Ripple.
Unter Berufung auf eine diesjährige Studie von Ernst & Young geht Ripple davon aus, dass mittlerweile bereits 64 Prozent der Privatanleger Bitcoin und andere Kryptowährungen in ihren Portfolios haben. 69 Prozent wollen demnach ihre Investments in den Kryptosektor bis 2027 ausbauen. Dies allein verdeutliche schon, dass Banken nicht mehr darauf verzichten können, Know-how und Services zu Krypto aufzubauen, schreibt Ripple.
Aber Regionalbanken tun sich schwer damit, den Wettbewerb zu Neobrokern wie Robinhood anzugehen, beobachtet Ripple. Und auch internationale Großbanken hätten Nachholbedarf besonders dabei, Kryptowerte wie Bitcoin sicher für ihre Kunden aufzubewahren. Die erst in diesem Jahr neudefinierte Abteilung Ripple Custody soll solche Bankkunden bedienen und ihnen eine gute Ausgangsposition verschaffen, wenn der Trend hin zur Tokenisierung von Anlageklassen aller Art in den kommenden Jahren zu einem Billionen-Markt wächst, wirbt Ripple.
Das Unternehmen verweist auf unterschiedliche Krypto-Regulierungen in verschiedenen Ländern, die mithilfe von Ripple Custody bequem zu erfüllen seien. Neben der Aufbewahrung von Kryptowährungen sollen auch Services wie Staking oder das Herausgeben eigener Token umgesetzt werden, heißt es. Ripple Custody stellt eine Broschüre für Interessierte bereit und direkte Ansprechpartner.
Fazit: Evolution von Ripple – XRP spielt allenfalls untergeordnete Rolle
Anleger wundern sich, warum Ripple immer häufiger Strategiepapiere veröffentlich, in denen wie jetzt XRP gar nicht mehr vorkommt. Gleichzeitig zieht sich das Warten auf den Ripple Stablecoin RLUSD immer länger hin – dabei ist das Projekt als digitaler US-Dollar ein entscheidendes Element für umfassende Bankservices. Man gewinnt den Eindruck, dass Ripple mit seinen Initiativen vorerst vor allem Imagepflege betreibt. Denn mögliche Bankkunden wird Ripple kaum durch allgemein gehaltene Blogposts und schmale Broschüren gewinnen, sondern muss hier direkten und persönlichen Kontakt suchen. Die Preiskurve von XRP reagiert derweil schon lange nicht mehr auf solche PR-Maßnahmen und kann den Aufwärtstrends am Kryptogesamtmarkt nicht folgen. Denn wenn XRP in der Ripple Zukunftsstrategie nur noch am Rande vorkommt, verliert der Altcoin sein Fundament.
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