In der Kryptoindustrie wartet man gespannt auf den von Ripple im April angekündigten Stablecoin RLUSD. Jetzt wurden Berater und Börsenpartner für das Ripple Projekt vorgestellt – aber ein Startdatum für RLUSD bleibt aus.
Ripple (XRP) veranstaltet gerade in Miami seine Jahreskonferenz „Swell“ und dabei darf der geplante Stablecoin RLUSD natürlich nicht fehlen. Mit einer Pressemitteilung und Interviews werden Neuigkeiten zu RLUSD verbreitet. Mindestens sieben Kryptobörsen und -plattformen werden RLUSD demnach von Beginn an durch strategische Partnerschaften unterstützen, darunter Bitstamp, Uphold und MoonPay. Die ganz großen Kryptobörsen wie Binance, Coinbase oder OKX aber fehlen auf der Ripple Liste.
Auch ein Startdatum für RLUSD fehlt weiterhin. Ripple CEO Brad Garlinghouse hatte Anfang September den Launch des Stablecoins „in Wochen, nicht Monaten“ angekündigt, dieser Countdown ist abgelaufen. Man warte noch auf die Zulassung von RLUSD durch die Finanzaufsicht in New York, heißt es nun, operativ könne man von eigener Seite aus sofort loslegen. Dann werden auch die Market Maker vorgestellten Krypto-Finanzierer B2C2 und Keyrock ins Spiel kommen.
Für Zulassungs- und Regulierungsfragen von RLUSD hat Ripple ein neues Beratergremium zusammengestellt, bei dem etwa die frühere Top-Beamte Sheila Bair (FDIC) und der Ex-CEO David Puth von Circle (Herausgeber des Stablecoins USDC) in der Finanzwirtschaft bekannte Namen sind. Diese dürften nun im Hintergrund versuchen, den Zulassungsprozess von RLUSD zu beschleunigen. Denn Ripple hat mit seinem Stablecoin Großes vor von Sofortzahlungen über Fiat-Brücken bis hin zu Tokenisierung. Man erwartet, sich mit RLUSD merkbar Marktanteile in der schnell wachsenden Sparte Stablecoins zu sichern.
Die bisher einzige Kryptowährung von Ripple, XRP, tut sich derweil schwer. Als am 2. Oktober bekannt wurde, dass die US-Börsenaufsicht SEC ein Berufungsverfahren in Sachen XRP anstößt, kippte die Preiskurve deutlich ins Minus und hat sich davon bis jetzt nicht erholt. Ripple Chefjustitiar Stuart Alderoty erinnert aktuell im Gespräch mit FoxBusiness daran, dass der inhaltliche Teil des XRP Berufungsverfahrens jetzt mit Eingaben der SEC beginnt und sich voraussichtlich bis Juli 2025 hinziehen wird.
Fazit: Ripple Projekte in der Schwebe – Geduld gefordert
Die Beziehungen zwischen Ripple und US-Finanzbehörden sind gespalten, in vielen Bundesstaaten hat man sich aneinander gewöhnt. Doch für die SEC sind Ripple und XRP ein Dorn im Auge und die Wiederaufnahme des Rechtsstreits schürt Nervosität. RLUSD soll sich im Konzept kaum von den führenden Stablecoins Tether (USDT) und USDC unterscheiden, 1:1 durch US-Dollar, kurzfristige Staatsanleihen und vergleichbare Finanzinstrumente abgesichert sein. Dies will Ripple auch durch monatliche Audits von unabhängiger Seite nachweisen. Warum das Zulassungsverfahren für RLUSD in New York dennoch stockt, verrät Ripple leider nicht.
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